Über den Kontrollverlust bei Krankheit

Aktuell habe ich mal wieder Probleme mit meinem Auge (ich habe ja nur noch eins, was so richtig funktioniert). Vielleicht der richtige Moment, um darüber nachzudenken, was das eigentlich so mit einem macht, so eine Krankheit.

So richtig weiß niemand, was da eigentlich los ist. Die Pigmentepithelschicht entzündet sich, so dass dadurch in Folge die Netzhaut zerstört werden kann. Beim rechten Auge muss sowas in der Art passiert sein, als ich ungefähr 18 Jahre alt war. Die Mitte der Netzhaut ist komplett vernarbt, weshalb das Auge nicht mehr richtig taugt. Irgendwann vor ein paar Jahren fing es dann auf dem linken Auge auch an. Damit konnte niemand rechnen. Bei der Verbeamtung war das durchaus Thema, aber solche Krankheiten treten wohl kaum auf beiden Augen auf und so war das damals auch von allen Ärzten eingeschätzt worden. Es ist nicht richtig klar, ob es überhaupt dieselbe Erkrankung ist. Es ist auch nicht klar, was der Auslöser ist. Eventuell Kälte (tritt immer nur um Winter auf). Es könnten auch irgendwelche Mikroerreger sein, die durch eine Erkältung etc. aktiviert werden. Das könnte zum Beispiel jetzt passiert sein, weil ich mehrere Tage mit Fieber und Grippe gelegen habe. Die Chancen, die Ursachen herauszufinden, sind aber generell eher gering. (Getestet wurde Toxoplasmose, Borreliose, Sarkoidose etc.)

Als ich das erste Mal mit dem linken Auge zum Arzt gegangen bin, weil ich anfing, Flecken zu sehen (stellt euch vor, ihr habt in die Sonne gesehen), war ich noch irritiert, wenn ein Arzt sagte, dass er mal lieber noch einen Kollegen holt. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, dass Ärzte, die das vorher nicht gesehen haben, nichts damit anzufangen wissen. Der eine sagt: “Ach, Sie sind das.” (auch, wenn er mich Jahre nicht gesehen hat.) Meine Achtung hatte ein Chefarzt, der ganz offen zugab, dass er bezüglich der Behandlung unsicher sei und er gerne die Meinung eines Spezialisten aus der Uni-Klinik in Essen hören wollte. In beiden Kliniken bin ich heute noch, je nach Stand der Diagnose, in Behandlung. Letztendlich war es die ganze Zeit viel Ausprobieren. Zig Diagnosemethoden. Bilder mit und ohne Farbstoff. OCT. Was immer die Augendiagnostik so bietet. Am Ende lief es in den meisten Fällen auf Cortison (also genauer: Triamcinolon) hinaus. Das kann man ins Auge spritzen (klingt schlimmer als es ist, hat aber die Nebenwirkung, dass der Augeninnendruck steigt und die Linse leidet oder direkt neben das Auge (das muss man dann auch nicht unter OP-Bedingungen machen). In beiden Fällen braucht man Geduld. Die Zeit, bis die Sehstärke wieder normal ist, hat zwischen 4 Wochen und mehreren Monaten betragen).

Was macht das eigentlich mit einem? So psychisch?

Als ich das erste Mal daran erkrankte, hatte ich zunächst Angst, es könnte ein Tumor sein. Panik. Dann lange Phasen, in denen ich durch zig Diagnosen geschleift wurde und von Klinik zu Klinik gereicht. Da war ich noch recht ruhig. Aber ich hatte zwei Schlüsselerlebnisse. Einmal musste ich in Essen im Hauptbahnhof zur Apotheke und habe Passanten danach gefragt. Ich wurde total angeraunzt, die Apotheke sei doch sofort da vorne. Als ich erwiderte, dass ich das nicht sehen könne, waren die Menschen beschämt.
Bei dieser Augenerkrankung sieht man es den Augen halt überhaupt nicht an, dass sie nicht funktionieren. Blöd ist auch, dass es für Sehbehinderte wenig Hilfe gibt, auf welches Gleis man muss etc. Immer musste ich fragen mit den bekannten Unverständnisreaktionen.

Das zweite Schlüsselerlebnis war in der Straßenbahn zur Klinik. Ich war ganz sicher, dass ich in die 106 eingestiegen war, aber anhand der Ansagen merkte ich irgendwann, dass das nicht stimmen konnte. Ich habe heulend in der Straßenbahn gesessen, weil mir da so offensichtlich bewusst wurde, wie hilflos ich auf einmal geworden war. (Der Schaffner hat mir dann sehr lieb geholfen.)

In dem Jahr war ich nach ca. sechs Wochen wieder arbeitsfähig. Dann verdrängt man es etwas. Bis zum nächsten Schub, der direkt im Jahr danach war. Wieder im Winter.
Dieses Mal wirkte das Cortison nicht so richtig. Von der Injektion ins Auge bis zur Besserung vergingen mehrere Monate, in denen ich mich irgendwann damit abgefunden hatte, dass es vielleicht nie wieder zum Auto fahren reichen würde. (Dafür braucht man 60 Prozent auf einem Auge.) Zwischendurch habe ich mal angefangen, Blindenschrift zu lernen, aber das ist so schwer, wenn man das erst im Laufe des Lebens lernt. (Ich habe unsere blinde Schülerin so bewundert, weil sie so schnell lesen konnte.)

Ich wollte aber immer weiterarbeiten. Meinen Lehrerjob habe ich geliebt. Also wollte ich auch mit Sehbehinderung weitermachen. Den Kampf hätte ich durchgefochten.

Die Erfahrungen mit SchülerInnen in der Zeit waren auch spannend. Am Anfang habe ich meist noch gearbeitet und so waren auch SchülerInnen mit der offensichtlichen Schwäche konfrontiert. Ich muss sagen, dass sie es nie ausgenutzt haben. Im Gegenteil sind viele SchülerInnen sehr sensibel damit umgegangen. Eine Schülerin nahm mir im dunkeln Flur den Schlüssel vom EDV-Raum ab, weil ich die Tür nicht schnell aufschließen konnte und hat einfach die Tür aufgeschlossen. Viele SchülerInnen haben bei Ihren Präsentationen darauf geachtet, dass ich trotzdem genug verstand,obwohl ich es nicht mehr lesen konnte. Sie waren insgesamt viel selbstständiger. Haben Klassengeschäfte selbst geregelt (was sonst nie klappte.) Vielleicht kann das Menschen mit Behinderungen Mut machen, sich auch trotzdem als LehrerIn in eine Regelschule zu trauen.

Am Ende hat sich durch den Einsatz von Cortison oder trotz (ein Oberarzt meinte, selbst da sei er nicht sicher) die Sehstärke immer wieder stabilisiert. Darauf hoffe ich jetzt auch einfach wieder.

In der Schule wäre ich jetzt schon krankgeschrieben, weil ich nicht mehr Auto fahren darf und auch zunehmend schlechter lesen kann. Im Landtag geht es vielleicht noch. Das werde ich testen. Spritzen will der Arzt erst, wenn es noch schlechter wird. Die Spritzen haben auch Nebenwirkungen (so früh will zum Beispiel niemand die Linse austauschen) und so warten wir erst einmal ab, ob es von alleine besser wird.

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Drs. 16/1884: Förderung des Kulturbunkers in Köln-Mülheim

Förderung des Kulturbunkers in Köln-Mülheim

Kleine Anfrage 816

Daniel Schwerd PIRATEN, Drucksache 16/1884 14.01.2013

Antwort MBWSV Drucksache 16/2062 12.02.2013

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Das Wording-Problem der Piraten vom ÖPNV bis zum großen Ganzen

ÖPNV fahrscheinlos? ticketlos? kostenlos? Nulltarif? Flatrate?

Erwähnt man, Piraten würden den “kostenlosen Nahverkehr” fordern, so kann man schnell erfahren, man solle bitteschön “fahrscheinlos” oder auch “umlagefinanziert” schreiben. So geschehen dem taz-Journalisten Sebastian Heiser, der zu dem Thema sogar einen längeren Text geschrieben hat – in Reaktion auf einen Tweet von Gerwald Claus-Brunner. Dabei hieß das Konzept selbst bei den Piraten anfangs “zum Nulltarif” und viele Piraten haben inzwischen erkannt, dass man die Idee anders erklären muss.

Im Wahlprogramm der NRW-Piraten von 2010 heißt es noch “Modellversuch für einen Öffentlichen Personennahverkehr zum Nulltarif” und wir in NRW hatten kein Problem mit dem Wort “kostenlos”, druckten es sogar auf unsere Plakate. Die Berliner Piraten erfanden dann für ihr Wahlprogramm 2011 den Begriff “fahrscheinlos”, um dem Vorwurf zu entgegnen, eine Finanzierung eines solchen Projekts sei nicht realistisch.

In Gesprächen mit Bekannten, Infostand-Besuchern oder auch den Passanten des ÖPNV-Aktionstags in Hannover am 12.01.2013 habe ich allerdings immer wieder die Erfahrung gesammelt, dass “fahrscheinlos” nicht verstanden wird. Viele Piraten berichten mir das Gleiche. Oft werden Karten mit RFID-Chip damit assoziiert: Nichts, was Piraten oben ins Wahlprogramm schieben würden.

In einem Gastbeitrag für das Blog Ruhrbarone vor drei Wochen habe ich absichtlich mehrere Begriffe genutzt und mich auch nicht beschwert, dass die Redaktion das griffige “Alternative kostenloser Nahverkehr?” als Überschrift gewählt hat. Denn auch “umlagefinanziert” trifft es nicht immer, weil es verschiedene Modelle gibt. Je nach Region, Stadt oder Gemeinde können unterschiedliche Finanzierungsmethoden interessant sein: Eine City-Maut für Großstädte, Kurtaxe in touristischen Gemeinden, Umlage auf die ansässigen Firmen, Gemeindeumlage bzw. eine Haushaltsabgabe a la GEZ, Finanzierung durch Parkplatzabgaben oder Öko-Abgaben. Solange “fahrscheinloser Nahverkehr” lokal realisiert wird – und das ist zur Etablierung zunächst empfehlenswert – wird es unterschiedliche Finanzierungsarten geben. Wichtig ist jeweils eine starke lokale Initiative und ein Bundesland, das die lokalen Initiativen durch entsprechende Rahmenbedingungen unterstützt. Erst bei zumindest landesweiter Einführung kommen Lösungen (z.B. via Kraftstoffabgabe) in Frage, die einheitlich benannt werden können.

Die Piratenpartei hat ein generelles “Wording-Problem”.
Oder sollte es “Begriffsfindungsschwierigkeiten” heißen?

Die Politik der Piraten krankt derzeit daran, dass die Piratenpartei ihre Themen nicht vermitteln kann. Entweder gelten die Themen als sehr speziell (“Open Access”, “Trivialpatente”, “INDECT”, “BGE”) oder man hat das Gefühl, die Piraten würden das Gewäsch der anderen bloß aufbrühen.

Dabei ist das Themenkonstrukt der Piraten sehr elegant und schlüssig: Automatisch und für Eingeweihte selbstverständlich fügen sich die Positionen der Piraten ineinander, ohne dass man vorher die Ideologie oder ein Weltbild hätte festschreiben müssen. Doch genau dort liegt das Problem: Das innere Selbstverständnis hat kein einheitliches, verständliches Vokabular, welches die Piratenpartei zur Darstellung ihrer Alleinstellungsmerkmale verwenden könnte. Stattdessen begegnet der potentielle Wähler einem Wust an Abkürzungen oder Erklärungen wie “Piraten stehen für soziale Gerechtigkeit, aber ECHTE soziale Gerechtigkeit, für ECHTE Transparenz und ECHTE Demokratie und ECHTE Zukunftsfähigkeit.” Kernkompetenz vermittelt? Sicher nicht.

Der Erfolg der Piraten im September diesen Jahres wird entscheidend davon abhängen, ob es uns Piraten gelingt, unsere Welt in griffige und dennoch nicht abgegriffene Worte zu fassen. Wir brauchen ein gemeinsames “Wording” – einfache Worte, die unsere Themen in ihrer vollen Breite und gleichzeitig mit dem Hinweis auf unsere Kompetenz transportieren.

Ganz vorne sollten nicht mehr als drei oder vier Begriffe stehen. Bisher gehörten “Bürgerrechte” und “Transparenz” dazu. Dadurch konnten wir einiges vermitteln, aber für den großen Rahmen alltäglicher Politik sind die Begriffe zu unbestimmt und nicht weitgehend genug zugleich. Der Begriff “Gemeinwohl” passt zu uns, bezeichnet aber eher die Klientel als das Handeln unserer Partei. “Teilhabe” ist derzeit ein Favorit für die erste Reihe: Teilhabe erklärt unsere Positionen zu Leistungsschutzrecht und Patentrecht genauso gut wie zur Steuer-, Wirtschafts- und Verkehrspolitik. Der Begriff ist sehr umfassend, fasst dennoch unsere Standpunkte gut zusammen und grenzt sich gegen die Positionen anderer Parteien (z.B. gegen “Umverteilen”) ausreichend ab. Ideal, sofern “Teilhabe” auch von allen Menschen entsprechend verstanden wird.

Doch nicht nur für das große Ganze, auch für unsere starken Einzelpositionen benötigen wir klare, verständliche Begriffe. In unseren Konzepten zur Verkehrspolitik sticht die Maßnahme “fahrscheinlose Nahverkehr” hervor, weil sie plakativ und leicht vermittelbar ist. Der Begriff allerdings ist es nicht.

Schade, dass sich ausgerechnet ein von Piraten neu eingebrachter Begriff als untauglich erweist. “Bus und Bahn zum Nulltarif” ist wesentlich verständlicher und meiner Meinung nach weiterhin von uns verwendbar, auch wenn die Begrifflichkeit bereits einige Jahrzehnte kursiert und ursprünglich stark mit rein ökologischen Aspekten besetzt war. Gilt auch hier “Wir haben entweder keine eigenen Begriffe oder schlechte”? Griffig und vielleicht ein guter Kompromiss ist “Flatrate-ÖPNV”. Mit dieser Kurzerklärung haben wir – einige Piraten inklusive mir – meist gut vermitteln können, worum es uns geht – und Überschriftenfreundlich ist sie auch.

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Über ein korrigiertes Ergebnis

In den letzten tagen hatte ich einigen Stress. Nicht nur dass ich eine Woche Landtags Arbeit nachholen musste, sondern die Nachwehen des Wahlleiteramtes aus Meinerzhagen haben mich eingeholt.

Wie ihr sicher mitbekommen habt, mussten wir im offiziellen Ergebnis vier Leute von der Liste wieder runter nehmen, da sie zu vielen Nullen im zweiten Wahlgang bekommen hatten. Da die Zahlen “Gültige”+Enthaltungen+Ungültige nicht immer die Summe 334 ergaben, sind wir dieser Unregelmäßigkeit nachgegangen. Aufgrund der Aufzeichnungen und durch erneute Auszählung einiger Wahlzettel konnten wir feststellen, dass bei insgesamt 25 Stimmzetteln anscheinend durch einen Kopierfehler bei der Auszählung einige Werte fehlerhaft übertragen wurden. Die Enthaltungen und “0″-Stimmen wurden daher nicht in dem veröffentlichten Wahlergebnis berücksichtigt, jedoch in der Formel korrekt genutzt (25×0 ist eben 0).

Nach der erneuten “Auszählung” sind wir (Martin als stellv. Wahlleiter und ich) alle Auszählungen noch einmal auf logische Fehler durchgegangen und bezeugen hiermit, dass sich sonst kein Fehler finden lässt. In der Folge haben wir sogar die Open-Office-Calc-Dateien angepasst, optimiert und stellen sie in Kürze gerne jedem interessierten zur Verfügung, der damit seine AV durchführen will.

Durch die Wertung der zusätzlichen “0/Nein”-Stimmen sind vier Kandidaten nicht auf die Liste gekommen. Diese Kandidaten wurden von mir telefonisch benachrichtigt, bevor ich den Fehler über Twitter bekannt gegeben habe oder das Ergebnis ins Wiki gekippt habe. Bis auf ein Telefonat waren die Kandidaten recht gefasst und haben ihrem “nicht ganz aussichtsreichen Listenplatz” nur wenig hinterhergetrauert.

Ich kann mich nur nochmal entschuldigen – vor allem für die lange Zeit, die es gebraucht hat, das Ergebnis endgültig zu machen. Leider hatte mich nach der #avpampa die Piratengrippe für eine Woche dahin gerafft und ich konnte nicht in den Landtag fahren, wo die Umschläge auf mich warteten… für die Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung übernehme ich die Wahlleiter-Verantwortung, Menschen machen Fehler, das hier war so einer und ich wollte am Ende eine korrekte Liste haben ohne den Fehler unter den Teppich zu kehren. Wir sind die Partei, die zu ihren Fehlern steht!

Hier der Link zum korrigierten Ergebnis: http://wiki.piratenpartei.de/NRW:Landesparteitag_2013.1/Ergebnisse
…und hier die Originale Auszähl-Datei für die ganz Harten: Wahlgang 2_FIXED.ods

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Drs. 16/1896: Bezahlung von V-Personen

Bezahlung von V-Personen

Kleine Anfrage 826

Dirk Schatz PIRATEN Drucksache 16/1896 15.01.2013

 

Antwort MIK Drucksache 16/2055 08.02.2013

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Über die Berlinale

Am Sonntag war die große Fahrt… der Hauptausschuss des Landtags ist zur Berlinale gefahren – naja zumindest Teile davon. Nach dem Besuch eines Wettbewerbs-Films ging es in die NRW-Vertretung beim Bund zum Empfang und Smalltalk. Gefeiert wurde das Engagement des Landes und seiner Filmförderung, indem die geförderten Filme vorgestellt und entsprechend gewürdigt wurden.

Problematisch war jedoch wieder einmal nicht der Anlass der die Durchführung, sondern die Fahrt an sich. BILD und Basis haben sich gefragt, warum der Steuerzahler für Abgeordnete und ihr Privatvergnügen zahlen sollen. Da ToSo vor der Fahrt seine Basis explizit gefragt hatte und ich eine feste Meinung zu dem Thema habe, möchte ich kurz darstellen was, wie und warum war.

Grundsätzlich nehme ich dabei eine Befürchtung aus dem Raum: Das Privatvergüngen (Kino) musste selber bezahlt werden, ebenso jegliche Fahrten innerhalb Berlins und (mögliche) Begleitungen, wobei ich glaube meine Frau war die einzige Begleitperson unsere Ausschussmitglieder. “Gezahlt” wurde für die An- und Abreise, wobei die Freifahrtberechtigung nach Berlin jederzeit gilt, egal ob Berlinale oder nicht… gezahlt wurde das Hotel für eine Übernachtung (ohne Frühstück) und die 3 Kölsch, 2 Pils, 5 Mini-Cocktails und 3 Schnittchen, die ich auf dem Empfang verzehrt habe.

Alle weiteren Kosten wurden von mir privat übernommen (Hotelzimmerpreis Begleitung, Frühstück, Taxikosten, Kino). All das an einem Sonntag, der ansonsten Freizeit gewesen wäre und den ich jetzt mit Arbeit verbracht habe. All das an einem Wochenende, dass ich lieber mit meinem Kind verbringen würde, als 10 Stunden im Zug zu sitzen. Zudem – so komisch das jetzt klingen mag – in einer Stadt, die mit touristisch nichts mehr bietet, weil ich einfach schon zu oft dort gewesen bin.

Auf dem Empfang wurden wie gesagt die Filmschaffenden und die Filmstiftung NRW geehrt. Dazu gesellt man sich einfach an irgendwelche Tische und fängt an mit fremden Menschen über Kunst und Kultur zu reden. In der Geschäftswelt wäre so etwas “Beziehungspflege”, ich glaube auch für die MdL aus NRW sollte so ein Wort gelten dürfen.

Ich bin nicht für solche Anlässe gemacht und doch habe ich zum zweiten Mal an einem Empfang in der NRW-Vertretung teilgenommen. Meistens fühle ich mich erst nach dem dritten Bier lockere genug mit fremden Menschen zu sprechen, je größer der Anlass ist, desto schwerer ist es gerade für einen Abgeordneten der “kleinen Piraten” überhaupt in ein Gespräch zu kommen. Am Ende ziehe ich wieder mal ein gemischtes Fazit: Die Fahrt hat sich gelohnt zum “sehen und gesehen werden” – die nächsten Male müssen aber noch informativer und gesprächiger werden. Ich übe und arbeite daran…

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Über politische Stiftungen

Innerhalb der Piratenpartei schwelt schon länger der Konflikt, ob die Gründung und der Unterhalt einer politischen Stiftung sinnvoll und politisch gewollt ist, oder wie die Stiftungen einfach abschaffen wollen. So lange wir nicht vom Souverän dazu ermächtigt werden über das Schicksal der Stiftungen alleine zu entscheiden, fordern wir aber hier natürlich nur heisst Luft. Weniger vage ist die Menge an Geld, dass uns zusteht für eine solche Stiftung. Seitdem wir in vier Bundesländern im Parlament sitzen sind das einige hunderttausend Euro im Jahr.

Nach langem hin und her muss ich sagen, dass ich aus zwei Gründen FÜR die Gründung einer solchen politischen Stiftung bin. Der erste ist Captain Obvious: wenn wir das Geld nicht bekommen, dann fließt es an die anderen Parteistiftungen. Wer am ehesten politische Bildungsveranstaltungen macht, die in unserem Sinn sind kann sich jetzt jeder ausmalen…

Der zweite Grund wiegt aber noch viel stärker: wir sind eine Partei neuen Typs. Vor allem diskutieren wir bundesweit miteinander. Wir benutzen dazu nicht nur mumble, sondern jede Menge Tools und Spielereien, die uns über das Internet verbinden. Wer hier nicht affin ist, der kann kommunale Politik an seinem Stammtisch machen, aber bundesweit mitspielen ist für ihn nicht drin.

Nur Schulungen durch eine Bildungseinrichtung versetzen unsere Mitglieder und interessierte Bürger in die Lage, sich mit den immer wieder aufkommenden neuen technischen Spielereien zurecht zu finden, die wir uns so ausdenken. Ein Beispiel: Nur durch entsprechende Vorkenntnisse über einen Haushalt kann man mit unseren neuartigen Visualisierungen überhaupt etwas anfangen.

Was für die meisten von uns selbstverständlich zu sein scheint, muss ein interessierter Bürger erst lernen. Auch dafür wäre einen politische Stiftung der Piratenpartei zuständig. Das “in die Lage versetzen” normaler Leute, für uns normale Dinge zu erlernen, ist ein Ziel dem wie uns durch eine Stiftung verschreiben sollten. So lange bis diese Stiftung nicht mehr gebraucht wird, weil jeder Bürger die Möglichkeit und das Wissen hat, sich im politischen Prozess mit den neuen Medien, Tools und Möglichkeiten einzubringen.

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Das 1. Fraktionsmumble mit Nico Kern und Grumpy (im Bild und Ton)

Das 1. Fraktionsmumble von Piratenfraktion NRW mit Nico Kern und Marc Grumpy Olejak, moderiert von Ingo Schneider vom 04.02.2013

Das 2. Fraktionsmumble findet am 04.03.2013 statt


Infos zu Fraktions-Mumble (dort könnt ihr eure Fragen für die nächste Sitzung posten):
https://20piraten.piratenpad.de/fraktions-mumble

Was ist Mumble und wie man es nutzt:
http://wiki.piratenpartei.de/Mumble

 

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Rede zum Pflichtexemplargesetz

Am 23.01. hielt ich eine Plenarrede zum Pflichtexemplargesetz. Dies war die abschliessende Debatte dazu, das Gesetz wurde – samt unserer Änderungen – angenommen. Ein schöner Erfolg.

Über Feedback freue ich mich!

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Michele Marsching zu peerblog.de

Der Fall Steinbrück mit peerblog.de zeigt, dass die Nebeneinkünfte der Abgeordneten jederzeit ein wichtiges Thema sind; auch wenn sie ohne direkte Gegenleistung erfolgen. Die Sozialdemokraten selbst fordern die Veröffentlichung der Nebeneinkünfte auf den Cent genau. An dieser Stelle ist nun Steinbrück gefordert. Weiterlesen ›

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