Big Data und das Märchen von der Algorithmustransparenz

bigdata445
Am Montag, den 7. Dezember 2015 gab es das von der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen im Landtag NRW veranstaltete „NRW-Forum: Zukunft Demokratie“ mit dem Thema Politik & Big Data (Hashtag #ZuDe15). Da ich Vormittags auch in Sachen Digitale Hochschule unterwegs war, konnte ich leider nur die Abschlussdiskussion live verfolgen. Dort fiel das Wort „Algorithmustransparenz“. Auf dem Podium saßen Birgit Kimmel (Eu-Initiative klicksafe.de / LMK), Marc Jan Eumann (Staatssekretär für Europa und Medien NRW) und Thomas Krüger (Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung), die Moderation hatte Jan Hendrik Becker.

Außerdem wurde auch die „amerikanische Auffassung“ zur Privatsphäre a la Marc Zuckerberg (Facebook) und Eric Schmitt (Google) und der Gegensatz zu unserer andiskutiert, jeder habe im Prinzip das Recht von Jedem alles zu wissen.

Nun denn, wen dem so ist, dann möchte ich von Eric Schmitt den Google-Algorithmus wissen – und vielleicht noch so einiges andere mehr.

Das würde mich natürlich erheblich nach vorn bringen, um die Arbeitsweise der Suchmaschine nachzuvollziehen.

Allerdings würde mir das im Endeffekt nichts nützen. Ich glaube, Brigit Kimmel war`s, die „Algorithmustransparenz“ einforderte. Da fiel mir ein, dass die alleinige Kenntnis des Algorithmus gar nichts bringt, um sein Verhalten in bestimmten Situationen vorherzusagen.

Ein Computer ist eine nicht-triviale Maschine. Das bedeutet, dass ihr Verhalten, also ihr Output, immer und grundsätzlich von mindestens zwei Dingen abhängt, vom aktuellen Input und vom inneren Zustand der Maschine. Um das Verhalten vorhersagen zu können, muss man neben dem Algorithmus auch die Geschichte der Inputs und der inneren Zustände kennen. Nicht-triviale Maschinen sind „geschichtsabhängig“. Sie sind daher analytisch unbestimmbar – nicht determinierbar – , aber sie sind synthetisch vorherbestimmbar, und zwar durch den Programmierer, der den Algorithmus entwirft. Aber selbst der Programmierer kann das Verhalten der Maschine nicht vorhersagen, wenn er die Geschichte der inneren Zustände nicht kennt.

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Darstellung einer nicht-trivialen Maschine – frei nach Heinz von Foerster

Das fand der Mathematiker Arthur Gill bereits 1962 heraus und dokumentierte es in seinem Buch zur Einführung in die Theorie der Maschinen „mit endlichen Zuständen“.[1]

Näheres dazu mit einem konkreten Beispiel gibt es auch hier.[2]

Also Tschüss Algorithmustransparenz.

Braucht jemand einen Beweis? Hmm. Vielleicht reichen ja Indizien.

Ähm, da fällt mir ein, wie lange hat es eigentlich gedauert, bis das besondere Verhalten der VW-Dieselmotoren in den USA auffiel? Eben.

Übrigens, schimpft jemand noch über mangelnde Innovationskraft in Deutschland?

Also in Informatik und Software sind wir echt spitze. Zum Beispiel bei VW. Geile Bordcomputer.

Algorithmustransparenz? Industrie 4.0 transparent? Ja, nee, is klar.

Bestes, Nick H. aka Joachim Paul

 

[1] Gill, Arthur; Introduction to the Theory of Finite-State Machines, McGraw-Hill, New York 1962

[2] Goldammer, Eberhard von; Paul, Joachim; Autonomie in Biologie und Technik; in: Jahrbuch für Selbstorganisation ’96, Bd. 6, Realitäten und Rationalitäten, Hrsg.: Axel Ziemke, Rudolf Kaehr, Duncker und Humblot, 1996;
online: http://www.vordenker.de/autonomie/autonomie.pdf

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Fraktionssitzung vom 08.12.2015

Live-Protokoll der Sondersitzung Haushalt
Live-Protokoll der Fraktionssitzung

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Abschiebung in Verfolgung, Hunger, Kälte und Not stoppen

Folgenden Antrag haben wir für die Plenarphase 16./17. Dezember 2015 eingereicht:

17.12.2015

TOP 8, ca. 15.15 Uhr
Drucksache 16/10297

Abschiebung in Verfolgung, Hunger, Kälte und Not stoppen – NRW muss die Abschiebung von Flüchtlingen in den Westbalkan über den Winter aussetzen

2015-12-17_Simone Brand_Wintermoratorium

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Videomitschnitt der kompletten Debatte:

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Kein Zwangseinbau von „Smart Metern“ – Wahlfreiheit und Datenschutz bei der Digitalisierung der Energiewende gewährleisten

Folgenden Antrag haben wir für die Plenarphase 16./17. Dezember 2015 eingereicht:

17.12.2015

TOP 5, ca. 13.45 Uhr
Drucksache 16/10420

Kein Zwangseinbau von „Smart Metern“ – Wahlfreiheit und Datenschutz bei der Digitalisierung der Energiewende gewährleisten

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Einwanderungsgesetz statt Massenabschiebelager

Zum „Aktionsplan Rückkehr“ der CDU-Fraktion NRW sagt Simone Brand, Integrationspolitische Sprecherin der Piratenfraktion im Landtag NRW:

„Die CDU schlägt den falschen Weg ein. Grundsätzlich ist eine bessere strukturelle Organisation bei der Rückführung derer, die keinen Schutzgrund gelten machen können, begrüßenswert. Aber die von der CDU geforderten Massenabschiebelager sind gefährlich.

Beschleunigte Verfahren dürfen nicht auf Kosten der sorgfältigen individuellen Prüfung geschehen. Die von der CDU geforderten pauschalen Entscheidungen benachteiligen mindestens die Menschen, die zwar aus einem ‚sicheren Herkunftsland‘ kommen, aber trotzdem zu recht vor Diskriminierung aus ihrer Heimat flüchten.

Wir brauchen dringend ein Einwanderungsgesetz, um den Menschen, die aus größter wirtschaftlicher Not zu uns kommen, eine sichere Bleibeperspektive bieten zu können.“

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Happy Nikolaus!

2015-12-06 Greenscreen

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Frohes Advent-Wochenende!

2015-12-05 Cafe

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Nico Kern hat das 4. #PiratenTürchen geöffnet

2015-12-04 Nico Kern

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AK4-News vom 30.11.2015 Hanf, Jülich, Vögel, Flughäfen, PCB, Klima, Autonomes Fahren, Landesplanung

AK4-News vom 30.11.2015
14-tägige Infopost der Fraktion
zu den Themen Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung, Verkehr, ÖPNV, Klimaschutz, Klimaschutzplan, Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft, Verbraucherschutz, Wirtschaft, Mittelstand, Energie, Bergbau und Landesentwicklung

Zusammengestellt von den Abgeordneten und Mitarbeitern des neuen virtuellen AK4 der Fraktion.
Jeweils an Montagen in ungeraden Wochen bis 18:00 Uhr tragen wir in einem Pad unsere Infos zusammen. Am Abend wird das Infopaket dann als E-Mail versendet.

Was war?

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Resolution zu Anschlägen von Paris

2015-12-02_Michele Marsching Resolution Frankreich1

Nordrhein-Westfalen setzt ein Zeichen:

Für ein Leben in Frieden, Freiheit und Vielfalt in der Europäischen Union und der Welt

 

Die Piraten haben der gemeinsamen Resolution von SPD, CDU, Grüne und FDP (Drucksache 16/10307 (Neudruck)) nicht zugestimmt, da sie „die falsche Antwort ist auf Fragen, die gar nicht gestellt wurden“, sagt Michele Marsching, Vorsitzender der Piratenfraktion im Landtag NRW:

„Erstens: Die Resolution fordert mit deutlichen Worten den völkerrechtswidrigen Kriegseinsatz in Syrien. Abscheulich! Mit der Forderung nach Gewalt kommen wir nicht weiter – wenn wir Frieden fordern, müssen wir auch Worte des Friedens verwenden.

Zweitens: Auf Extremismus kann man nicht mit Massenüberwachung antworten. In der Vielzahl der Daten ist es unmöglich, das Relevante zur Gefahrenabwehr herauszufinden. Wenn wir uns zur absoluten Sicherheit hin überwachen wollen, werden wir unsere Freiheiten verlieren.

Drittens: Wir müssen die Bereiche Bildung, Integration und Arbeit so ausgestalten, dass sie Perspektiven und Chancen für alle schaffen. Nur so werden wir einer Radikalisierung von Einzeltätern vorbeugen können.“

Die Piraten haben eine eigene Resolution eingebracht, die diese Aspekte berücksichtigt.

Marsching: „Mit unserer Resolution fordern wir eine Antwort, die Menschen tatsächlich schützt, die Radikalisierung vorbeugt, die Flüchtlinge begrüßt und eigene Verantwortungen benennt. NRW muss auch weiterhin für Frieden, Freiheit, Vielfalt, Toleranz und gegen jegliche Ausgrenzung stehen!“

 

Resolution der Piratenfraktion NRW Drucksache 16/10369

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