NRW braucht eine Grundbildungsoffensive Breites Bündnis gegen Analphabetismus in Nordrhein-Westfalen Teil 2

Unser Antrag im Plenum:

Donnerstag, 05. November 2015, TOP 5, ca. 13.05 Uhr

NRW braucht eine Grundbildungsoffensive
Breites Bündnis gegen Analphabetismus in Nordrhein-Westfalen Teil 2
Gemeinsamer Antrag aller Fraktionen, Drucksache 16/10074

Alphabetisierung und Grundbildung müssen dauerhaft und nachhaltig im Verständnis einer breit gefassten Weiterbildung verankert werden. Auf die vielfältigen Bemühungen zur Alphabetisierung müssen Angebote zur Grundbildung folgen. Es ist eine grundlegende Aufgabe von Schule, dass alle Schulabgänger über ein hinreichendes Grundbildungsniveau verfügen, um das Entstehen von funktionalem Analphabetismus so weit wie möglich zu verhindern.


2015-11-05_Monika Pieper Grundbildungsoffensive

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Monika Pieper, Bildungspolitische Sprecherin der Piratenfraktion NRW

Wir brauchen neben Maßnahmen zur Ausweitung der Grundkompetenz im Lesen und Schreiben auch weitere Bemühungen im Bereich der Grundbildung. Mit der digitalen Revolution stehen und fallen die Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe durch die Fähigkeit, mit den netzbasierten digitalen Medien umzugehen. Daher ist es notwendig, auch die Medienbildung bei der Grundbildung noch intensiver in den Blick zu nehmen.

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NRW braucht ein Flüchtlingsforum: Die Landesregierung muss Helferinnen und Helfern in der Flüchtlingshilfe besser vernetzen und mehr unterstützen

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Unser Antrag im Plenum:

Mittwoch, 04. November 2015, TOP 3, ca. 12.35 Uhr

NRW braucht ein Flüchtlingsforum: Die Landesregierung muss Helferinnen und Helfer in der Flüchtlingshilfe besser vernetzen und mehr unterstützen
Drucksache 16/10062

Die Helfer in der Flüchtlingshilfe brauchen mehr Unterstützung durch die Landesregierung. Sie benötigen eine landesweite Koordinierungsstelle für ihre umfangreichen ehrenamtlichen Aktivitäten. Mithilfe von Regionalkonferenzen soll ein Austausch von Helfern in den Regierungsbezirken organisiert werden. Ziel ist ein Handlungskonzept für die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe in ganz NRW und die Ausgestaltung einer hauptamtlichen Koordinierungsstelle.


2015-11-04_Simone Brand Flüchtlingsforum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Simone Brand, Integrationspolitische Sprecherin der Piratenfraktion NRW:

Wir reden mit den Menschen, die helfen, und nicht über sie. Die Teilnehmer unserer Helferkonferenz haben viele offene Baustellen in der Flüchtlingshilfe aufgezeigt. Am wichtigsten sind die hauptamtlichen Koordinierungsstellen auf Landes- und kommunaler Ebene. Darüber hinaus fehlen Regionalkonferenzen zum Austausch der Helfer und Informationen zu aktuellen Entwicklungen, rechtlichen Bedingungen und neuen Errungenschaften in der Flüchtlingsaufnahme in NRW. Außerdem muss das angekündigte überregionale Beschwerdemanagement endlich aufgesetzt werden.

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Protokoll der Rede von Simone Brand:

Simone Brand (PIRATEN): Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Verehrte Zuschauer! Helfer helfen – wie schön! Auch wir haben heute die Gelegenheit dazu. An dieser Stelle geht mein ausdrücklicher Dank an alle Helfer, die dort draußen Unglaubliches leisten, und auch an diejenigen, die jetzt zu unserer Helferkonferenz gekommen sind und sich miteinander ausgetauscht haben.

(Beifall von den PIRATEN)

Oftmals werden Lösungen einfach von oben aufgeflanscht, ohne die wirklichen Bedarfe der Akteure zu berücksichtigen. Es gibt zum Beispiel die Seite „ich-helfe.nrw“. Diese ist gut, und ich will sie auch nicht schlechtmachen. Dort wird schon vieles von dem umgesetzt, was gewünscht ist. Aber der Austausch, nach dem die Helfer fast schreien, ist dort nicht möglich. Unsere Maxime bei der Lösung von Problemen ist, dass wir mit den Leuten reden und nicht über sie. Deshalb haben wir diese besagte Helferkonferenz veranstaltet und diese ganz bewusst offen gestaltet, anders als die handverlesene Veranstaltung, die zwei Tage später hier im Landtag nach schriftlicher Einladung stattfand. Die Teilnehmer waren uns richtig dankbar für das Forum und die Möglichkeit, sich untereinander über Probleme und mögliche Lösungen auszutauschen. Was ist das Ergebnis der Konferenz?

Es fehlen Regionalkonferenzen zum Austausch der Helferinnen und Helfer. Es fehlen Informationen zu aktuellen Entwicklungen, rechtlichen Bedingungen und neuen Errungenschaften in der Flüchtlingsaufnahme in NRW, die man zum Beispiel in Form eines Newsletters präsentieren könnte. Der Flüchtlingsrat, dem ich hier auch ausdrücklich meinen Dank aus sprechen möchte was dieser leistet, ist fast unglaublich, ist dringend mit genügend Ressourcen auszustatten, um künftig unter anderem ein moderiertes Flüchtlingsforum zu implementieren und zu betreuen. Projekte in den Kommunen, die Modelle von Self Empowerment entwickeln und durchführen, sollen finanziell gefördert werden. Es soll also Hilfe für Flüchtlinge geben, die somit wiederum anderen Flüchtlingen helfen können. Außerdem muss endlich das angekündigte überregionale Beschwerdemanagement implementiert werden.

Am allerwichtigsten sind – aber das war die durchgängige Meinung die hauptamtlichen Koordinierungsstellen auf Landes- und kommunaler Ebene. Das Schöne ist: Ich kann Ihnen versichern, dass die Kommunen bei diesen Forderungen der Helfer eins zu eins auf unserer Seite sind. Das haben sie mir erst vor kurzer Zeit persönlich versichert. Unser Antrag hilft den Helfern unmittelbar und ist leicht umzusetzen. Man muss aber vielleicht auch einmal ein paar Schritte weiterdenken. So fordert aktuell das Deutsche Rote Kreuz eine Freistellung der Helfer, wie zum Beispiel bei der Feuerwehr. In dieser Hinsicht stände einmal ein Gespräch mit den Arbeitgeberverbänden an. Man sollte vielleicht auch einmal über die Anrechnung von Rentenpunkten für ehrenamtliche Helfer nachdenken. Rentenpunkte sind keine finanzielle Unterstützung. Das wäre eine Konterkarierung des Ehrenamts. Dennoch wird damit eine Wertschätzung ausgedrückt. Bis zum Renteneintrittsind die Flüchtlinge integriert und zahlen in die Rentenkasse ein. Es is t also eine Win-win Situation.

Aber das ist nur ein möglicher Ausblick. Heute haben wir die Gelegenheit, die helfenden Menschen mit einfachen Maßnahmen schnell und effektiv zu unterstützen. Das sollten wir nicht versäumen. Deshalb bitte ich Sie, unseren Antrag zu unterstützen. Vielen Dank.

(Beifall von den PIRATEN)

 

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Die Helferkonferenz


Mehr Infos zur Veranstaltung

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Zum Flüchtlingsgipfel NRW

Bei Standards, Ehrenamt und Transitzonen bleiben Fragen offen

Simone Brand, Integrationspolitische Sprecherin der Piratenfraktion NRW zum Flüchtlingsgipfel in NRW:

Seit dem letzten Flüchtlingsgipfel ist viel auf den Weg gebracht worden. Angesichts der großen aktuellen Herausforderungen ist das ein erster Schritt, aber der Weg ist noch weit.

 

Es ist gut, dass gewisse Qualitätsstandards in den Regelunterkünften laut Frau Kraft umgesetzt werden. Aber obwohl die Kommunen 833 Euro pro Flüchtling erhalten, gibt es immer noch keine von uns seit langem geforderten Mindeststandards, die verpflichtend eingehalten werden müssen.

 

Außerdem reicht es nicht aus, den vielen ehrenamtlichen Helfern immer wieder aufs neue Danke zu sagen. Eine Million Euro für die Unterstützung der Ehrenamtler sind ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die ehrenamtlichen Helfer vor Ort fordern mehr Unterstützung unter anderem auch durch eine landesweite Koordination. Weiterlesen ›

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Mehr politische Widersprüchlichkeit geht nicht: CDU und SPD bejubeln erst die Aufkündigung von Safe Harbor und führen dann die anlasslose Vorratsdatenspeicherung (VDS) wieder ein

Unser Antrag im Plenum:

Donnerstag, 05. November 2015, TOP 3, ca. 12.05 Uhr

Mehr politische Widersprüchlichkeit geht nicht: CDU und SPD bejubeln erst die Aufkündigung von Safe Harbor und führen dann die anlasslose Vorratsdatenspeicherung (VDS) wieder ein
Drucksache 16/10061

Eine grundsätzliche Begrüßung des EuGH-Urteils zu Safe Harbor und die Wiedereinführung einer anlasslosen VDS sind politisch vollkommen widersprüchlich. Das Urteil des EuGH zur Safe-Harbor-Entscheidung stärkt die individuellen Grundrechte von in der EU lebenden Menschen und die Verantwortung der Datenschutzaufsichtsbehörden. Aber die vom Bundestag beschlossene Regelung zur Vorratsdatenspeicherung stellt eine anlasslose und massenhafte Vorratsdatenspeicherung dar und ist ein tiefgreifender Eingriff in die Grundrechte der in der EU lebenden Menschen.


2015-11-05_Nico Kern_Safe Harbor

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nico Kern, Europapolitischer Sprecher der Piratenfraktion NRW

Mit der Vorratsdatenspeicherung tragen CDU und SPD unsere Grundrechte zu Grabe. Gleichzeitig bejubeln sie die Verteidigung jener Grundrechte durch das Safe Harbor-Urteil. Ist das exzessive Widersprüchlichkeit, kollektive Schizophrenie oder doch nur maßlose Verlogenheit?

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HEUTE Online-Frasi/Antrags-Mumble

Neues Plenum – neue Anträge!

Heute Abend diskutieren mit Euch wieder unsere nächsten Anträge für das Plenum. Vom 04.10. bis 06.10. 2015 steht die nächste Plenarsitzung an. Und das heißt auch: wir mumblen wieder und machen unsere Online-Frasi für ALLE!

HEUTE 23.10.2015, ab 19 Uhr, Mumble: Gliederungen/Nordrhein-Westfalen/temporäre Räume/Fraktion

Themen mit Entwürfen der Antragstexte siehe Buttons oben auf unserer Startseite „Unsere aktuellen Themen im Plenum“

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Zum Fraktionsaustritt von Daniel Schwerd MdL

Michele Marsching, Vorsitzender der Piratenfraktion NRW:

Wir nehmen den Austritt von Daniel Schwerd aus der Piratenfraktion im Landtag NRW zur Kenntnis. Von unserer Seite wurde er dazu nie aufgefordert, jedoch hatten wir uns von ihm im Vorfeld ein klares Bekenntnis zu seiner Position und seinen Plänen gewünscht. Auch in persönlichen Gesprächen habe ich Daniel Schwerd jederzeit eingeladen, weiter in und mit der Fraktion zu arbeiten.

 

Es ist gut, dass Daniel Schwerd mit seiner Entscheidung die Hängepartie beendet hat. Jetzt schauen wir in die Zukunft und machen weiter Politik. Es stehen wichtige Plenartage an. Mit den Haushaltsberatungen, den Herausforderungen in der Flüchtlingspolitik und unseren Kernthemen Digitale Revolution, Transparenz, Demokratie und Bürgerrechte haben wir eine volle Agenda. Diesen Inhalten werden wir uns als Fraktion weiter mit voller Kraft widmen. Denn NRW braucht Piratenpolitik im Landtag.

 

Reisende soll man nicht aufhalten. Wir wünschen Daniel Schwerd für seine persönliche und politische Zukunft alles Gute.

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Inklusion verantwortungsvoll gestalten und Qualität gewährleisten

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Unser Antrag im Plenum:

Donnerstag, 05. November 2015, TOP 14, ca. 17.35 Uhr

Inklusion verantwortungsvoll gestalten und Qualität gewährleisten
Drucksache 16/10058

An den Regelschulen muss die sonderpädagogische Förderung aller Schüler mit besonderen Förderbedarfen flächendeckend gewährleistet werden. Dafür müssen ausreichend Sonderpädagogen zur Verfügung stehen. Aktuell ist Inklusion an den Schulen nicht ausreichend mit personeller und sachlicher Ausstattung versehen. So kann Bildung, als Grundlage von gesellschaftlicher Teilhabe, nicht ausreichend gewährleistet werden.


2015-05-11_Monika Pieper_Inklusion

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Monika Pieper, Bildungspolitische Sprecherin der Piratenfraktion NRW

Wer es mit der Inklusion an unseren Schulen ernst meint, muss auch die notwendige Ausstattung dafür schaffen. Sonst bleibt schulische Inklusion ein reiner Etikettenschwindel.

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Schluss mit dem Betrug bei Verbrauchs- und Emissionswerten von Kraftfahrzeugen – Potenziale für den Verkehr von morgen mobilisieren

Unser Antrag im Plenum:

Mittwoch, 04. November 2015, TOP 7, ca. 14.35 Uhr

Schluss mit dem Betrug bei Verbrauchs- und Emissionswerten von Kraftfahrzeugen – Potenziale für den Verkehr von morgen mobilisieren
Drucksache 16/10059

Die Landesregierung muss Regelungen schaffen, dass die Angaben der Automobilhersteller zum Verbrauch und zu den Emissionen der Fahrzeuge im Alltagsbetrieb zutreffend sind. Verbraucherschutz, Umweltschutz und Klimaschutz erfordern realistische und transparente Angaben zu Emissionen und Verbrauch bei Kraftfahrzeugen. Die Landespolitik muss erreichen, dass überholte Technologien nicht durch praxisferne Werte und Subventionen einen künstlichen Vorteil gegenüber fortschrittlicheren Lösungen erhalten.


2015-11-04_Oliver Bayer Abgase VW

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Oliver Bayer, Sprecher der Piratenfraktion NRW im Ausschuss für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr:

Es ist keine Überraschung, dass jetzt bei 800.000 Autos des VW-Konzerns auch die CO2-Werte nicht stimmen. Nur wenn der Selbstbetrug der Automobilindustrie in Zusammenarbeit mit der Politik beendet wird, hat sie den Anreiz und die Möglichkeiten, die wichtigen Entwicklungen für den Verkehr von morgen anzugehen. Alle Angaben der Hersteller zu Verbrauchs- und Emissionswerten müssen realistisch sein, damit unsere Maßnahmen zum Gesundheits-, Umwelt und Klimaschutz von der Umweltzone bis zum Flottenverbrauch funktionieren. Es ist ein Gebot der Transparenz, die Hersteller zu verpflichten, ihren Kunden realistische Angaben zu machen.

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Protokoll der 1. Rede von Oliver Bayer:

Oliver Bayer (PIRATEN): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Verehrte Besucher hier und am Stream im Auto! Stellen Sie sich einmal vor, das Land Nordrhein-Westfalen hätte Ziele – Ziele wie Fortschritt, wirtschaftliche Stärke, außerdem den Schutz der Umwelt, unseres Klimas und der Gesundheit. Für den Umweltschutz und die Gesundheit der Bevölkerung gäbe es funktionierende Umweltzonen, und auf die Feinstaubbelastung in den Städten würde geachtet. Einen Beitrag zum Klimaschutz könnte ein konsequenter Klimaschutzplan leisten, dem ein Klimaschutzgesetz zugrunde liegt.

Aber ich frage Sie: Weshalb sollten wir uns lange über die Ziele und Maßnahmen streiten, wenn die Werte, mit denen wir arbeiten, und die Zahlen, die wichtig sind, damit Umweltzonen und Klimaschutz funktionieren, falsch sind? Wenn wir uns auf die Grundlagen nicht verlassen können, dann sind die Ziele rein gar nichts wert, auch die im Koalitionsvertrag nicht. Die Maßnahmen für Klimaschutz und Umweltschutz sind entwertet. Tatsächlich wissen wir seit vielen Jahren, dass zugunsten der deutschen Autobauer getrickst und weggesehen wird. Allein den VW-Betrug aufzuklären, reicht daher nicht. Ebenso reicht es nicht, nur auf die Stickoxidemissionen zu achten. Unser Antrag weist besonders auf die Verbrauchswerte und die CO2-Emissionen hin, die durchgängig weder ehrlich noch realistisch angegeben werden. Dabei brauchen gerade Maßnahmen mit Lenkungswirkung realistische und nachvollziehbare CO2-Werte. Sogar die Kfz-Steuer wird damit berechnet. Dass nun bei 800.000 Autos des VW-Konzerns die CO2-Werte nicht stimmen, ist gar keine Überraschung. Das dürfte auch andere Autobauer betreffen. Dass es sich dabei vielleicht nicht nur um ganz legale Steuerprogrammtricks handelt, die von Sigmar Gabriel und Alexander Dobrindt abgesegnet sind, ist eine Sache. Dass es sich hierbei womöglich um echten Betrug handelt, ist eine andere Sache und natürlich schlecht für VW.

Aber es ist ein Weckruf, damit die Chance, etwas an der Politik, etwas an diesen unehrlichen Werten und am Selbstbetrug zu ändern, nicht verpasst wird. Dafür steht auch unser Antrag.

(Beifall von den PIRATEN)

Politik und Autobauer wollen lieber zum Tagesgeschäft übergehen; das ist klar. Doch das würde allen Beteiligten schaden – auch den Autobauern. Uns Piraten wundert ja, dass der Drang gerade auch der Grünen hier in NRW gut, Oliver Krischer im Bund kann es ja, wie wir heute Morgen gesehen haben nicht größer ist, den VW-Betrug -„Dieselgate“- für die Autoindustrie zu dem werden zu lassen, was Fukushima für die Energiebranche war, nämlich der Einstieg zum Ausstieg konkreter: der Einstieg in das Zeitalter der Mobilität nach der digitalen Revolution, und der Ausstieg aus dem Zeitalter des Verbrennungsmotors. Das würde der Erreichung aller klimapolitischen Ziele weiterhelfen.

(Beifall von den PIRATEN)

Der Verbrennungsmotor – gerade der Dieselmotor – ist zu Ende entwickelt. Das ist kein Geheimnis. Für minimale Verbesserungen beim Wirkungsgrad und bei der Sauberkeit müssen Milliarden investiert werden. Hohe Investitionen in Lobbyismus sorgen dafür, dass das Geschäft dennoch weiterläuft – bis heute. Durch die digitale Revolution gibt es große Umwälzungen auch in der Mobilität mit einem ordentlichen Technologiesprung. Es sind plötzlich neue Player im Markt und sehr viel Geld wartet darauf, mit hohem Risiko investiert zu werden. Denken Sie dabei nicht nur an Google, Apple, Tesla oder Uber, sondern auch an die neuen Zulieferer wie zum Beispiel Samsung, LG oder Panasonic.

Drei Entwicklungen werden die Zukunft der Mobilität entscheidend beeinflussen.

Die Elektromobilität: Der Elektromotor wird den Verbrennungsmotor und die komplizierten Teile eines Autos ersetzen. Das wird auch jahrzehntelange Tüftel- und Entwicklungsarbeit entwerten.

Das autonome Fahren: Assistenzsysteme werden ganz schnell immer wichtiger. Updates werden während der Lebenszeit eines Autos Systeme verbessern und ausbauen. Das Betriebssystem des Autos entkoppelt sich von der Hardware und wird kaufentscheidend.

Der offene Umgang mit Daten: Offene Standards oder nicht, Chancen für Start-ups oder Monopole beim Datenschutz wird sich viel entscheiden.

Ich halte fest: Die Vergangenheit kann man nicht mit Tricks und Täuschung in die Gegenwart retten und schon gar nicht in die Zukunft. Die deutsche Verkehrslandschaft braucht den Wendepunkt dringend. Allein den VW-Betrug aufzuklären, reicht nicht. Nur wenn der Selbstbetrug der Automobilindustrie im Zusammenhang mit der Politik beendet wird, hat sie den nötigen Anreiz, die wichtigen Entwicklungen für den Verkehr von morgen anzugehen. Es ist ein Gebot der Transparenz, die Hersteller endlich dazu zu verpflichten, dem Kunden realistische Angaben zu machen. Ich komme zum Schluss: Der Verbrennungsmotor ist eine Technologie von gestern. Wir fordern eine klare Ausstiegsperspektive. Nur dann können wir gemeinsam unsere Ziele zur Gesundheits-, Umwelt- und Klimaschutzpolitik erreichen.

Vielen Dank.

(Beifall von den PIRATEN)

 

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Macht’s gut, und danke für den Fisch. </piraten>

machtsgutunddankefürdenfisch

Persönliche Veränderung

Ich habe heute der Präsidentin des Landtags gegenüber meinen Austritt aus der Piratenfraktion erklärt. Zeitgleich bin ich aus der Piratenpartei Deutschland ausgetreten.

Der Umgang innerhalb Partei sowie Fraktion wurde zunehmend destruktiver, Konflikte zu oft in Form öffentlicher Angriffe ausgetragen. In falschem Verständnis von Offenheit hat man diesem Trend nichts entgegengesetzt. Eine fachliche, politische Arbeit wurde so praktisch unmöglich. Hinzu traten Abgrenzungsprobleme und politische Instinktlosigkeiten, wie etwa problematische Haltungen zu Antifaschismus und Geschlechtergerechtigkeit, die ich nicht weiter vertreten kann. Dies alles sowie der Verlust vieler progressiver Mitglieder und nicht eingelöste Versprechen digitaler innerparteilicher Beteiligung haben dazu geführt, dass diese Partei nicht länger meine politische Heimat ist. Ich bedaure das sehr, denn die ursprünglichen politischen Ziele der Piratenpartei haben für mich nach wie vor ihre Gültigkeit und es bleibt notwendig, sie weiter zu verfolgen.

Ab heute werde ich dem Landtag als partei- und fraktionsloses Mitglied angehören. Meine parlamentarische Arbeit werde ich fortsetzen, wie ich das mit Annahme meines Mandates zugesagt habe, und mich weiterhin für Themen der Netzpolitik, der Teilhabe, Freiheit und des digitalen Wandels einsetzen. Für eine themenorientierte Zusammenarbeit im Landtag stehe ich selbstverständlich auch weiterhin gerne zur Verfügung.

Ich möchte allen jenen, die mich so weit begleitet haben, von Herzen danken. Ich würde mich freuen, wenn Ihr weiter an meiner Seite seid.


Im übrigen möchte ich die Aufmerksamkeit auf einige Punkte meiner aktuellen fachlichen Arbeit lenken:

Geheimnisse in der Arbeitslosengeschichte des Reker-Attentäters?

Brandstiftung aus „Angst vor Flüchtlingen“? Über verharmlosende Sprache von Behörden des Landes NRW.

Flüchtlingen in NRW ein festes Dach über den Kopf. Was man alles tun könnte, anstatt Zelte aufzubauen.

HoGeSa mit Beteiligung des Verfassungsschutzes? Was wusste die Landesregierung?

„Waffenfähiges Plutonium“: Ein dummer Scherz und schon ist man Terrorist. Über Verwendungszwecke von Überweisungen.

Wie sollte der WDR-Rundfunkrat künftig arbeiten? Transparenz, Beteiligung, Staatsferne.

Wir brauchen eine Glasfaser-Strategie für unser Land. Die Fördermittel der kommenden Jahre drohen in Technologien der 90er zu versickern.

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