Nur 2,92 Euro Zuschlag erhält ein Landesbeamter für eine Stunde Sonn- und Feiertagsarbeit − sogar an Weihnachten und Ostern. Das bestätigt die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des Piraten-Abgeordneten Dirk Schatz. Dieser Zuschlag entspricht je nach Besoldungsgruppe des Beamten durchschnittlich etwa 15 bis 25 Prozent des jeweiligen Stundenlohns. Selbst der wegen seiner schlechten Arbeitsbedingungen in die Schlagzeilen geratene Versandhandelsriese Amazon versorgt seine Arbeitnehmer deutlich besser. Für Sonn- und Feiertagsarbeit zahlt er Zuschläge von 75 bis 125 Prozent. Bei tariflich bezahlten Arbeitnehmern in der Privatwirtschaft sind Zulagen von mindestens 100 bis 150 Prozent festgelegt.
„Es ist eine Zumutung, wie die Landesregierung ihre Beamten und deren Gesundheit ausbeutet. Es ist klar, dass derartige Arbeitszeiten in gewissen Bereichen nicht vermeidbar sind, aber es ist auch eine Frage der Wertschätzung, dass die damit verbundenen gesundheitlichen und familiären Einschränkungen adäquat vergütet werden“, sagt Dirk Schatz, Innenpolitischer Sprecher der Piratenfraktion NRW. Davon kann im Falle der Landesregierung keine Rede sein. Für sonstige Wochenend- oder Nachtarbeitszuschläge liegt der Satz sogar noch niedriger. Bei Arbeitszeiten zwischen 20 Uhr und 6 Uhr morgens bekommen die Beamten lediglich 1,28 Euro pro Stunde extra. Dabei belegen Studien immer wieder, dass Nacht-, Schicht-, Sonn- und Feiertagsarbeit für Arbeitnehmer mit spürbaren gesundheitlichen Einschränkung verbunden sind.
„Bei derartigen Arbeitsverhältnissen darf sich die Landesregierung nicht über den desolaten Gesundheitszustand und die sinkende Motivation im öffentlichen Dienst wundern. Hochqualifizierte Fachkräfte werden sich bei diesen Bedingungen nur schwer zur Arbeit im öffentlichen Dienst verpflichten lassen“, so Schatz. Auch deshalb, weil es sich um feste Zuschläge handelt, die nicht prozentual an die jeweilige Besoldung gekoppelt sind.
Torsten Sommer, Arbeitspolitischer Sprecher der Piratenfraktion, ergänzt: „Der öffentliche Dienst wurde durch die Einschränkungen beim Weihnachts- und Urlaubsgeld bereits genug ausgebeutet. Allein die dadurch erzielten Einsparungen übersteigen die nötigen Finanzmittel für eine bessere Bezahlung derartiger Sonderarbeitszeiten um ein Vielfaches. Selbst bei einer zunächst mindestens notwendigen Verdopplung des derzeit gezahlten Betrags lägen die Zuschläge noch immer weit unter den tariflichen Grenzen in der freien Wirtschaft. Wir fordern daher eindringlich eine angemessenere Bezahlung der Landesbeamten und in einem weiteren Schritt eine prozentuale Bemessung ihrer Zuschläge.“
Die Antwort auf die Kleine Anfrage: https://fraktion2012.piratenpartei-nrw.de/wp-content/uploads/2013/02/Antwort-auf-Kleine-Anfrage-Dienst-zu-ungünstigen-Zeiten.pdf
Das ist bei den Niedersächsichen Behindertenfahrdiensten nicht viel anders. Um bei meinem 400€job auf 300€ zu kommen muss ich 35Stunden in der Woche arbeiten, da Anfahrten und Abfahrten nicht bezahlt werden. Da sitzt man dann schon mal 2 Stunden im Auto um zu einem „Kunden“ zu fahren welcher nur 10Minuten „mitfahren“ möchte. Die Preisdrücker sind natürlich wieder die Sklavenhändler „Kirche“, welche mit Ihren Vereinen „Johanniter“ und so Sachen die „Tarife“ vorgeben. Wenn man sich beschwert macht man sich dann auch noch strafbar wenn man Rente bezieht und weiß das man nur 15Stunden/Woche arbeiten darf. Denn dann hat man „wissentlich“ mehr gearbeitet und darf die Rente zurückzahlen. Eigentlich arbeite ich gern, aber unter diesen Bedingungen ist es wohl besser wenn man zu Hause bleibt und die Hand zum Staat aufhält.
„Eigentlich arbeite ich gern, aber unter diesen Bedingungen ist es wohl besser wenn man zu Hause bleibt und die Hand zum Staat aufhält.“
Wenn keiner mehr diesen Schwachsinn mitmachen würde, wäre der Spuk mit dem Niedriglohnsektor schnell vorbei. Man sollte sich endlich mal von dem Dogma „arbeiten für jeden Preis“ verabschieden. Der Michel ist aber so dämlich…. >:(