Rechtsextreme Musik dient als „Einstiegsdroge“ in die Nazi-Szene

Im Jahr 2012 wurden insgesamt acht rechtsextreme Musikveranstaltungen in Nordrhein-Westfalen abgehalten. Bei der größten Veranstaltung waren sogar über 200 Menschen anwesend. Das bestätigt Innenminister Ralf Jäger in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage des Piraten-Abgeordneten Dirk Schatz. Es wird deutlich, dass die Verbreitung rechtsextremer Musik eine zentrale Rolle für Neonazis in Nordrhein-Westfalen spielt.

Dirk Schatz, Innenpolitischer Sprecher der Piratenfraktion im Landtag NRW: „Mit Hilfe von Konzertveranstaltungen werden nicht nur Gelder eingenommen, sondern auch aktiv Nachwuchs rekrutiert. Rechtsextreme Musik wirkt auf Jugendliche und junge Erwachsene sehr attraktiv und kann damit wie eine ‚Einstiegsdroge‘ wirken.

In den meisten Fällen erleben Vermieter, die ihre Räume unwissentlich unter dem Vorwand einer ‚herkömmlichen‘ Geburtstagsfeier an Neonazis vermietet haben, eine böse Überraschung. Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung sind hier wichtig. Eine Möglichkeit bietet der ‚Ratgeber zum Umgang mit Anmietungen durch extrem rechte Gruppen‘ der Mobilen Beratungsstelle Köln und Berlin.

Die Piratenfraktion im Landtag NRW begrüßt die bisher getroffenen Maßnahmen und die Präventionsarbeit der Landesregierung in diesem Bereich. Wir dürfen uns nun aber nicht auf den bisherigen Leistungen ausruhen. Gegen Rechtsextremismus ist ein konsequentes staatliches Handeln gefordert, um schleichende Toleranz und Akzeptanz rechtsextremen Gedankenguts zu verhindern.“

Download der Antwort auf die Kleine Anfrage 820: http://pir.at/rechtemusik

Getagged mit:
Veröffentlicht unter Das Neueste, Homepage, Innenausschuss (A09), Pressemitteilungen
3 Kommentar auf “Rechtsextreme Musik dient als „Einstiegsdroge“ in die Nazi-Szene
  1. Jacky Neiwel sagt:

    Was soll das? Das kommt doch aus ähnlichem Gedankengut wie die Killerspieldebatte. Musik macht niemanden zum Nazi. Diese Sozialschichtentrennungen schaffen das viel besser. Wenn man jemanden nicht näher kennt, lässt sich leichter über ihn herziehen und drauf einschlagen. Das gilt für beide Seiten!

    • Harry sagt:

      Dieser Vergleich mit der Killerspieldebatte hinkt nicht nur, der stolpert. Man muss sich doch nur mal die Texte der Nazi-Bands anhören. Sicher macht die Musik allein niemanden zum Nazi der politisch noch bei Verstand ist. Doch dazu gehört auch ein gewisser Bildungs- und Reifegrad, damit man die Musik einordnen kann.

      Nazi-Musik als bloße Unterhaltung zu verharmlosen spielt den Rechtsextremen jedenfalls in die Hände. Sie wird gezielt als Agitations- und Rekrutierungswerkzeug eingesetzt.

      • Jacky Neiwel sagt:

        Ich habe nicht verglichen. Ich habe nur erläutern wollen, woher derartige Einschätzungen rühren. Sie rühren von ablehnender Unkenntnis. Wenn man etwas offener mitdem Thema umgeht, fällt einem schnell auf, dass echte Nazibands garnicht sonderlich verbreitet sind, weshalb geziehlt von Nazis geziehlt Texte von Rockbands aus dem Zusammenhang gerissen werden. So geschehen bei “Böhse Onkelz” und das noch viel krassere Beispiel “Freiwild” die aus Südtirol stammen und lediglich patriotisch zu ihrer Heimat stehen: http://fernsehkritik.tv/folge-106/

        Es gibt einige populäre Nazibands, aber deren Texte selbst sind heutzutage auch nicht unbedingt mehr alle durchgängig rechtsextrimistisch. Nur weil man über den Krieg singt, sollte man ihnen nicht unterstellen, dass sie Judenhetze betreiben.

        Viel weiter verbreitet und erfolgreich waren die hier:
        http://de.wikipedia.org/wiki/Zillertaler_T%C3%BCrkenj%C3%A4ger

        EIN ganzes Album und keinen einzigen bekannten Auftritt? boah nimmt das überhand, sperrt die Kinder weg!!!

        Landser gibts auch nicht mehr:
        http://de.wikipedia.org/wiki/Landser_%28Band%29

        Gerne müssenn Hooligans als Neonazis herhalten:
        http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie_C

        Nicht mehr lange und man ist bei der Volksmusik als “rechte Bewegung” angelangt, weil die Nazis sonst kaum was bekanntes finden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*

*