Piraten wirken im Wirtschaftsausschuss: #Prism-Anhörung und #Störerhaftung

Auf Initiative der Piraten: Großangelegte Anhörung zum Geheimdienstskandal im Landtag

Desinteresse, technische Unkenntnis und ein mangelndes Problembewusstsein für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedrohung – diese Eigenschaften haben die etablierten Parteien im Landtag bisher in Reaktion auf den Überwachungsskandal um NSA & Co. an den Tag gelegt.

Während wir uns seit Bekanntwerden des Überwachungsskandals im Juni dieses Jahres für eine parlamentarische Aufarbeitung der Vorgänge eingesetzt haben, blieben alle anderen Fraktionen angesichts des größten Angriffs auf die Grundrechte deutscher Bürger tatenlos. Während die anderen Parteien noch überlegten, was sie aus den Enthüllungen Edward Snowdens machen sollten, haben wir zahlreiche Vorschläge vorgelegt, um die Bürger und Unternehmen in NRW vor der Überwachung durch NSA und GCHQ zu schützen.

Besonders erschreckend war in dieser Situation die eklatante Unkenntnis über die Bedeutung und Funktionsweise des Internets und der digitalen Kommunikation, die in den anderen Parteien teilweise herrscht. Daher bin ich sehr froh, dass wir die anderen Fraktionen überzeugen konnten, einer großangelegten, ausschussübergreifenden Anhörung zu den verschiedenen Facetten des Überwachungsskandals zuzustimmen. Den Termin für die Anhörung werden wir in der nächsten Woche aushandeln. Es wird höchste Zeit, in dieser Frage etwas Sachverstand in die Politik zu bringen!

Neue Bewegungen bei der Störerhaftung

Darüber hinaus haben wir uns im Wirtschaftsausschuss mit SPD und Grünen geeinigt, eine gemeinsame Unternehmung zur Abschaffung der Störerhaftung bei offenen WLANs auszuloten. Unser Ziel ist es, die NRW-Landesregierung nach der Bundestagswahl zu einer erneuten Bundesratsinitiative zur Abschaffung der Störerhaftung aufzufordern.

Dazu hatten wir bereits einen entsprechenden Antrag in den Landtag eingebracht – aus parteitaktischen Gründen sind die Regierungsfraktionen jedoch normalerweise (leider) nicht bereit, einem Oppositionsantrag zuzustimmen. Da uns das Thema aber wichtiger ist als die Frage, wessen Name auf dem Antrag steht, können wir uns eine gemeinsame Initiative hier durchaus vorstellen. Eine solche Zusammenarbeit birgt natürlich das Risiko, das am Ende ein halbgarer Kompromiss rauskommt. Das Thema ist aber zu wichtig, daher sind wir bereit, das Risiko einzugehen. Hoffen wir, dass SPD und Grüne Wort halten und tatsächlich an einer sachlichen Lösung interessiert sind.

"Politik aus Notwehr". Manchmal muss man was tun, wenn sich was ändern soll. Meine Schwerpunkte sind die "klassische" Netzpolitik, das Internet, Urheberrecht, Medien, Wirtschaft, und darin die Leitlinien der Transparenz, Partizipation und Plattformneutralität. Geek, zerstreut und niemals erwachsen.

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Ein Kommentar auf “Piraten wirken im Wirtschaftsausschuss: #Prism-Anhörung und #Störerhaftung
  1. K.West sagt:

    Parteitaktik gehört verboten!
    Jetzt sind die Menschen in Deutschland gefragt: Sonntag – Bundestagswahl!

    Es gibt genügend Taktiken, Manöwer, Schein-Aufklärungen und Lügen!

    Ob es Cyber-Angriffe von GB und USA sind (http://www.piratenpartei.de/2013/09/20/piraten-diese-bestandsdatenauskunft-gefaehrdet-die-privatsphaere/comment-page-1/#comment-52445), Spionageprogramme wie TEMPORA oder PRISM oder Parteiabsprachen und nicht funktionierende Kontrollen (http://www.piratenpartei.de/2013/09/15/usa-betreibt-wirtschaftsspionage-unter-dem-vorwand-des-schutzes-vor-terrorismus/comment-page-1/#comment-52250)..


    ... wer nicht handelt, kann nicht sagen, er ist mit diesem Fehler der Demokratie nicht einverstanden!

    Wenigstens gegen Rechts gibt es Ansätze, wo was korrigiert werden muss (z.B. am Beispiel des NSU-Prozesses ): http://www.piratenpartei.de/2013/09/16/online-diskussion-zum-thema-wie-geht-es-weiter-nach-dem-nsu-untersuchungsausschuss/comment-page-1/#comment-52429

    Wählen gehen, Protest wählen, informieren (http://www.wahl-o-mat.de), noch besser:

    Orange wählen.

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