Flexibles Kurssystem statt Sitzenbleiben

Die Piratenfraktion im Landtag NRW begrüßt, dass ihre Vorbehalte gegen das Sitzenbleiben derzeit öffentlich diskutiert werden. „Wir fordern schon lange, dass ein flexibles Kurssystem den Unterricht im Klassenverband ergänzt“, erklärt Monika Pieper, Obfrau im Ausschuss für Schule und Weiterbildung. „Bei Schwierigkeiten in einzelnen Fächern könnten Schüler statt eines ganzen Schuljahrs gezielt einzelne Kurse wiederholen. So ermöglichen wir unseren Schülern eine Schullaufbahn, die ihre individuelle Entwicklung berücksichtigt.“ Dieses Modell vermeidet auch die Unterforderung von besonders leistungsfähigen Schülern. Diese könnten Kurse wählen, die ihrer Leistungsfähigkeit entsprechen.

Unstrittig ist, dass das Wiederholen ganzer Schuljahre erhebliche Kosten verursacht. „Diese Mittel sollten lieber für die Verbesserung der individuellen Förderung aller Schüler verwendet werden“, so Birgit Rydlewski, Bildungspolitische Sprecherin der Piratenfraktion. „Besonders der Einsatz von neuen Medien, wie die Piraten ihn fordern, wäre ein entscheidender Schritt hin zu mehr individueller Förderung.“

 

 

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4 Kommentar auf “Flexibles Kurssystem statt Sitzenbleiben
  1. Sonja Burkl-Haas sagt:

    Ich habe schon vor 40 Jahren meine Diplomarbeit über leistungsdifferenziertes Unterrichten geschrieben!! Würde das konsequent angewendet werden, hätten wir ganz sicher interessanten Unterricht und weniger Sitzenbleiber!
    Viel Erfolg!!

  2. Oppi sagt:

    Wenn Sitzenbleiben so hohe Kosten verursacht, individuelle Förderung daran aber etwas ändern könnte, dann könnte man, statt das Sitzenbleiben abzuschaffen, auch einfach gleich mehr fördern, und damit weniger Sitzenbleiber produzieren (und die Kosten für diese so ebenfalls einsparen). Der einzige Grund, am Symptom (Sitzenbleiben) statt an der Ursache (mangelnde Förderung – so das denn die Ursache ist, aber das wird ja propagiert) herumzudoktorn, ist, dass man auch nach Abschaffung des Symptoms nicht vorhat, die frei werdenden Mittel wieder der Bildung der Ehrenrundenkandidaten zukommen zu lassen.

    Förderung und bessere Unterrichtsbedingungen wären natürlich zu begrüssen. Die Konsequenz für das Versagen eines individuellen Schülers muss aber trotzdem immer sein, dass dieser eben den angestrebten Abschluss nicht erhalten kann. Abschlüsse, die quasi garantiert sind, weil man nicht hängen bleiben kann, sind nichts wert (“Schlüsselqualifikation : Ich kann alle paar Sekunden ein- und ausatmen und 8 Stunden auf einem Stuhl sitzen ohne runterzufallen”), und werden die, die sie erhalten, genau so weit bringen, wie ein Schulabbruch das heute tut. In die Warteschlange vor dem Arbeitsamt.

  3. Palantir sagt:

    Wie soll denn das funktionieren? Mal angedacht, jemand hätte normalerweise die 6. klasse wiederholen müssen, wegen z.b. englisch. wird er dann in englisch in der 6. gelassen, in allen anderen Fächern aber in die 7. versetzt? Irgendwo muss dann das verlorene jahr in Englisch aufgeholt werden!

    • Jacky Neiwel sagt:

      Jemand der kein Talent für Sprachen hat, wird vermutlich ohnehin nie so gut, wie ein Sprachnaturtalent werden.

      Viel effektiver diesen Menschen damit entwürdigend vorzuführen ist es, sich mehr auf seine Stärken zu konzentrieren. Wenn das gut klappt, werden die Schwächen oft nebenbei weggebügelt. Und das hat viel weniger mit diesem ominösen Selbstbewusstsein zu tun, sondern einfach damit, dass unser Gehirn weit besser lernt, bei Tätigeiten die uns Spaß machen.

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