Piratenfraktion erleichtert über Erfolg im Streit um „Pille danach“

Der Katholische Krankenhausverband Deutschland zeigt sich nun doch offen dafür, Frauen nach einer Vergewaltigung die Pille danach zu verschreiben. Nachdem die Piratenfraktion NRW den Fall eines Vergewaltigungsopfers, dass von zwei katholischen Kliniken in Köln abgewiesen worden war, erfolgreich ins Plenum des Landtags eingebracht hat, ändert der Katholische Krankenhausverband Deutschland jetzt seine Haltung.

Der Geschäftsführer des 435 Kliniken umfassenden Verbands, Thomas Vortkamp, erklärte gestern im Interview mit dem WDR-Magazin Westpol, er halte es für vertretbar, Frauen nach einer Vergewaltigung die „Pille danach“ zu verschreiben. Er kündigte zudem an, Gespräche mit der Deutschen Bischofskonferenz aufzunehmen. Vergangene Woche  war in einer Stellungnahme auf der Homepage des Verbands noch zu lesen, dass in katholischen Kliniken die „Pille danach“ nicht verabreicht würde.

„Wir sind sehr erleichtert, über diesen wichtigen Schritt, eine allumfassende medizinische Versorgung von Vergewaltigungsopfern auch in katholischen Krankenhäusern sicherzustellen. Krankenhäuser, die von der Allgemeinheit finanziert werden, sollten auch im Sinne der Allgemeinheit handeln. Es darf nie wieder passieren, dass die Behandlung Hilfsbedürftiger vom Glauben abhängig gemacht wird“, sagt Lukas Lamla, Gesundheitspolitischer Sprecher der Piratenfraktion.

„Die Beschäftigten katholischer Krankenhäuser waren offenbar unsicher, welche Hilfe sie Opfern einer Vergewaltigung zukommen lassen durften“, erklärt Daniel Schwerd, Kölner Abgeordneter der Piratenfraktion. „Es ist wichtig, ihnen diese Unsicherheit zu nehmen.“ Birgit Rydlewski, Frauenpolitische Sprecherin der Fraktion, ergänzt: „Insofern ist es nur schlüssig, dass Abgeordnete der Piratenfraktion NRW eine entsprechende Petition von Pro Familia unterstützen.“

Unterstützt ebenfalls die Petition von Pro Familia: http://chn.ge/WwrGrT

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2 Kommentar auf “Piratenfraktion erleichtert über Erfolg im Streit um „Pille danach“
  1. Christian Hausen sagt:

    Kardinal Meisner hat nicht generell einer Pille danach zugestimmt, sondern sich nur für eine Verwendung von Präparaten ausgesprochen die eine Befruchtung der Eizelle verhindern. Er spricht sich allerdings weiterhin gegen Mittel aus, die das Einnistung bereits befruchteter Eizellen verhindern.
    Quellen:
    http://www1.wdr.de/themen/panorama/pilledanach126.html
    https://de.wikipedia.org/wiki/Pille_danach

  2. Navelbrush sagt:

    Der Pope dürfte wenig amused sein:
    Meisner stimmt einem Verhütungsmittel zu.

    Jetzt müssen die Chef- und ChefChef-Katholen schnell noch ein bibelfestes Argument herbeizaubern, warum Kondome und die Pille davor weiterhin böse sind. m(

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