Vortrag und Diskussion: Atommüll aus Jülich zur Zwischenlagerung in die USA

Tom Clements, Director SRS Watch (USA) informiert über den geplanten Atommüllexport von NRW in die USA

Ort: Townhouse Düsseldorf (ehemals Kolpinghaus), Bilker Str. 36, 40213 Düsseldorf

Datum: Montag, 22.September 2014

Uhrzeit: 19:00 Uhr

Ablauf: Vortrag von Tom Clements, ca. 45 Minuten Dauer, anschließend 75 Minuten für Diskussion und Fragen

Atommüll aus Jülich zur Zwischenlagerung in die USA

Laut Absichtserklärung der  US-Energiebehörde DOE, des Bundesforschungsministeriums und des nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministeriums sollen fast 300.000 abgebrannte Brennelementekugeln aus dem stillgelegten Jülicher AVR-Versuchsreaktor ins US-Atomwaffenzentrum Savannah River Site (SRS) in South Carolina transportiert werden.

Ein neues Gutachten zur Erdbebensicherheit des Zwischenlagers Jülich kommt da wie gerufen. Es schließt eine Bodenverflüssigung im Falle von Erdstößen nicht aus. Aber die Erkenntnis ist nicht neu: schon 2001 hatte man die realistische Möglichkeit von stärkeren Erdbeben als 6,5 für die Kölner Bucht durchgespielt. Aufgrund des neuen Gutachtens ordnete Minister Garrelt Duin die Räumung des Lagers an. Vor mehr als einem Jahr war die befristete Betriebsgenehmigung ausgelaufen, aber das Lager wurde aufgrund halbjährlicher Anordnungen einfach weiter betrieben, obwohl der Betreiber wichtige Unterlagen für eine weitere Betriebsgenehmigung nicht fristgerecht  vorgelegt hat.

Der Transport des Atommülls in die USA erscheint jetzt als einfache Lösung des Problems. Aber die internationale Nicht-Proliferations-Politik und das deutsche Endlagersuchgesetz verbieten solche Exporte. Forschungseinrichtungen sind zwar ausgenommen, aber der AVR ist kein Forschungsreaktor. Er wurde als Versuchsreaktor von den Energieunternehmen betrieben. 20 Jahre speiste er Strom ins Netz ein und muss daher als Leistungsreaktor angesehen werden.

Wir fordern eine Prüfung, ob das Lager in Jülich so zu ertüchtigen ist oder neu gebaut werden kann, dass es den Sicherheitsanforderungen bei stärkeren Erdstößen genügt. Transporte sind auszuschließen, wenn sie nicht wirklich unvermeidlich sind. Und wenn, dann sind sie auf kürzest mögliche Wege zu beschränken. Transporte ins Ausland entziehen das Material deutscher Kontrolle und Verantwortung und sie sind deshalb verantwortungslos. In diesem Fall wären sie auch illegal, weil es sich um Material aus einem Leistungsreaktor handelt.

Tom Clements nimmt zu diesem Sachverhalt Stellung, insbesondere zu den Problemen in den USA, und steht für Fragen zur Verfügung.

Veröffentlicht unter Das Neueste, Klimaschutz, Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (A17), Mitmachen, Pressemitteilungen

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