Dirk Schatz, Mitglied im Innenausschuss und Innenpolitischer Sprecher zu den Ermittlungen gegen einen Aachener Polizeianwärter und weitere Beteiligte nach wochenlangem fremdenfeindlichem Mobbing einer Studienkollegin:
Ich bedauere die menschenverachtenden Anfeindungen, die sich in Aachen gegen eine Polizeianwärterin zugetragen haben. Der jungen Polizeianwärterin wünsche ich viel Kraft und alles Gute.
Leider kann man derartige Vorfälle nie hundertprozentig verhindern. Auch gibt es bei delinquentem Verhalten, egal welcher Art, immer eine gewisse Dunkelziffer. Mobbing und Fremdenfeindlichkeit kann man deshalb auch bei der Polizei nicht komplett ausschließen. Wir müssen nach Wegen suchen, wie wir die Beteiligten an solchen Vorfällen dazu bewegen können, entschieden dagegen vorzugehen und diese zu melden. Ich persönlich glaube nicht, dass beim Großteil der Beteiligten falsch verstandener Korpsgeist der Grund für das Schweigen war. Dahinter stecken vermutlich Angst, selbst Opfer zu werden, oder gruppendynamische Prozesse.
Ich bin der festen Überzeugung, dass dieser Vorfall nicht über Monate hinweg unentdeckt geblieben wäre, wenn es eine von der Polizei unabhängige Beschwerdestelle gäbe, der sich auch und gerade Polizeibeamte unter Zusicherung ihrer Anonymität anvertrauen könnten. Wir fordern schon lange solch eine unabhängige Beschwerdestelle.
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