Lehrkräften, die jahrelang in PCB verunreinigten Gebäuden gearbeitet haben und berufskrank sind, wurde bisher keine PCB-bedingte Berufskrankheit anerkannt – unter anderem wegen nicht veröffentlichter Informationen über die PCB-belastete Arbeitsumgebung. Das hat eine Kleine Anfrage der Piratenfraktion für den Zeitraum 2008-2014 ergeben. Unklar bleibt die Dunkelziffer der Fälle vor 2008, da hierzu vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen keine Zahlen gemeldet werden können. PCB wurde bis ins Jahr 1989 auch in Schulgebäuden verbaut.
„Die Geheimhaltung von PCB-Daten schadet den Betroffenen. Vermutlich haben tausende von Lehrkräften jahrelang in mit PCB verunreinigten Schulgebäuden gearbeitet. Diejenigen, die jetzt berufskrank sind, werden im Stich gelassen. Sie haben keine Möglichkeit, Informationen über ihre ehemalige Arbeitsumgebung zu bekommen, die mit PCB verseucht gewesen sein kann. Die Daten zu betroffenen Gebäuden, vorgenommenen Untersuchungen und Sanierungsmaßnahmen werden einfach unter Verschluss gehalten. Es ist unverantwortlich, dass sich die Landesregierung als Arbeitgeber nicht für die Gesundheit ihrer Lehrkräfte interessiert. Wir fordern die Veröffentlichung aller Messergebnisse und Sanierungsmaßnahmen von PCB-belasteten Gebäuden. Die Landesregierung muss dafür sorgen, dass diese Informationen, die bei den Kommunen vorliegen, übersichtlich zusammengestellt und veröffentlicht werden“, so Olaf Wegner, Gesundheitspolitischer Sprecher.
Mit dem Antrag „Verantwortung für die Bevölkerung wahrnehmen – PCB-betroffene Lehrkräfte, Eltern und Schüler nicht alleine lassen!“ bringen wir nächste Woche das Thema im Plenum des Landtags NRW ein.
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