Plenarrede: Lukas Lamla zu Bewerbung der Stadt Maastricht und der EUREGIO Maas-Rhein als Kulturhauptstadt Europas 2018

Donnerstag, 11. Juli 2013

 

TOP 12.  Nordrhein-Westfalen unterstützt die Bewerbung der Stadt Maastricht  und der EUREGIO Maas-Rhein als Kulturhauptstadt Europas 2018

Antrag aller Fraktionen

Block I

direkte Abstimmung

Unsere Abstimmungsempfehlung: Zustimmung

Unser Redner: Lukas Lamla

 

 

 

 

 

Audiomitschnitt der Rede von Lukas Lamla

Wortprotokoll zur Rede von Lukas Lamla:
Lukas Lamla (PIRATEN): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe verbliebenen Zuschauer! Liebe Zuschauer am Stream! Herr Prof. Sternberg sagte, glaube ich, eben, es sei eine seltsame Debatte, wenn sich mal alle Fraktionen im Hause einig seien. Ich möchte das ergänzen und sagen: Es ist eine seltsam schöne Debat-te; denn das ist tatsächlich ein sehr schönes Zeichen für die Region und die Menschen in dieser Region.
(Beifall von den PIRATEN und den GRÜNEN)
Meine Damen und Herren, kennen Sie Austrasien? – Nein, das ist keine verbale Zusammenlegung von Australien und Asien. Es ist die Wiege der Karolinger. Austrasien, also das Land im Osten, war vom Anfang des 6. bis zum 8. Jahrhundert meist ein teilselbstständiges Land und gehörte zum fränkischen Königreich.
Dieses Gebiet um Rhein, Maas und Mosel gilt als eines der Kerngebiete des Frankenreiches, welches genau die Region enthält, das sich hier und heute für den Titel der Kultur-hauptstadt 2018 bewirbt.
Damals wurde dieses Gebiet nicht von Grenzen durchfurcht. Es gehörte damals selbstverständlich zusammen. Doch Zeiten und Länder und Grenzen ändern sich.
Die Grenzen, die dieses Gebiet später durchzogen haben, sind durch den Vertrag über die Europäische Union – auch als Vertrag von Maastricht bekannt – wieder zurückgegangen und die Regionen wieder stärker zusammengewachsen. Geblieben sind verschiedene Sprachen, verschiedene Kulturen, die im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres 2018 zelebriert und bewusst gelebt werden sollen.
Durch diese über die Geschichte Europas hinweg entstandene Diversität kann in diesem Dreiländereck, wie die EUREGIO Maas-Rhein es ist, verdichtet und auf einem relativ kleinen Raum anschaulich gemacht werden, was im Großen und Ganzen das Verhältnis des jetzi-gen Europas widerspiegelt. Insofern ist es schön, dass es da stattfinden soll.
Die europäische Idee ist uns Piraten unglaublich wichtig. Ganz unabhängig von dem starken wirtschaftspolitischen Unterbau, den die Europäische Union als Organisationsform in sich trägt, muss für uns Europa jedoch vorrangig ein Europa der Bürger, ein Europa für Menschen sein. Da gerade Kunst und Kultur so essenziel menschlich sind, ist es für uns ein sehr großes Vergnügen, uns hier zusammen mit den anderen Fraktionen in diesem Haus an die-sem Antrag zu beteiligen.
(Beifall von den PIRATEN, der SPD, der CDU und den GRÜNEN)
Wir hoffen, dass eine mögliche Ausrichtung der Kulturhauptstadt Maastricht sowie der EUREGIO Maas-Rhein – hier ist unter anderem die Stadt Aachen beteiligt, wie wir eben hörten – dazu beitragen kann, dass die europäische Idee vor allem auf künstlerische und darstellerische Weise weiter diskutiert, weiter reflektiert und vor allem weiter wachsen wird.
Genauso wichtig ist es – wie im Antrag sehr richtig formuliert –, die ökologischen und sozia-len Aspekte im Rahmen eines solchen Projektes kreativ neu zu denken und zu gestalten. Das Potenzial, welches sich hier vor allem in Berührung mit Kunst und Kultur ergibt, wurde bereits Ende Juni in Essen beim Forum d‘Avignon Ruhr unter der Überschrift „Spillover“, also dem Überschwappen von einem Bereich in den anderen, sehr fruchtbar diskutiert. Dieser Spillover ist auch in der EUREGIO Maas-Rhein zu erwarten. Und das ist sehr schön.
Die Piratenfraktion drückt der EUREGIO Maas-Rhein sämtliche Daumen, wenn im Septem-ber die Juryentscheidung bekannt gegeben wird. – Vielen Dank.
(Beifall von den PIRATEN, der SPD und den GRÜNEN)
Vizepräsident Oliver Keymis: Vielen Dank, Herr Lamla. –
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