Experten unterstützen Piraten-Forderung nach freien Lernmaterialien

Der Einsatz digitaler Lernmaterialien unter freien Lizenzen ist unbedingt voranzutreiben. Darüber waren sich die Sachverständigen in der heutigen Anhörung des Ausschusses für Schule und Weiterbildung im Landtag NRW einig. „Die Fachleute sind froh, dass wir das Thema mit unserem Antrag ,Freie Lernmaterialien fördern!‘ auf den Tisch bringen“, fasst Joachim Paul, Fraktionsvorsitzender der Piratenfraktion NRW, zusammen. „Sie haben unsere Überzeugung bestärkt, dass die Landesregierung die Nutzung freier Lernmaterialien in den Schulen des Landes unbedingt unterstützen muss.“

„Lehrer sind Experten im Remixen von Inhalten. Aufgrund von Rahmenverträgen ist das mit klassischem Unterrichtsmaterial auch rechtlich möglich. Anders sieht es bei digitalen Medien aus. Dort erinnert mich die Situation der Lehrenden an die eines Kindes, dem man einen Kasten voller toller bunter Legosteine hinstellt und sagt: ,Nur gucken, nicht anfassen!‘“, erläutert Paul den Antrag der Piratenfraktion. „Lehrer laufen derzeit im Umgang mit digitalen Materialien Gefahr, zu Raubkopierern zu werden“, ergänzt Monika Pieper, Parlamentarische Geschäftsführerin der Piratenfraktion, die jahrelang selbst an einer Förderschule unterrichtete. „Aus Erfahrung weiß ich, dass diese Gefahr zu großen Hemmungen führt, digitale Lernmaterialien im Unterricht zu nutzen. Wir müssen den Lehrenden unbedingt mehr Rechtssicherheit geben.“

Der Piratenfraktion ist es wichtig, dass „frei“ in diesem Zusammenhang nicht mit „kostenlos“ zu verwechseln ist. „Es geht nicht darum, dass das Land die Herstellung freier Bildungsmedien finanziell fördern soll. ,Frei‘ bezieht sich auf den Umgang mit ihnen“, erklärt Paul. „Die Experten stimmten uns zu, dass sich mit der Produktion freier Lernmaterialien durchaus Geld verdienen lässt. Unternehmen wie Schulbuchverlage werden daran mit Sicherheit Interesse zeigen, wenn wir es schaffen, den Lehrenden den Umgang mit ihnen zu erleichtern.“

Den Antrag der Piratenfraktion finden Sie hier: Drucksache 16/1253

 

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