Michele Marsching zur Sicherstellung der Personalversorgung an Realschulen

Donnerstag, 29. Januar 2015

 

TOP 3. Schulministerin muss ihrer Verantwortung  gegenüber Kindern und Lehrkräften an Realschulen nachkommen

Antrag der Fraktion der FDP
Drucksache 16/7779

MdL Michele Marsching Foto A.KnipschildUnser Redner: Michele Marsching
Abstimmungsempfehlung:Zustimmung zur Überweisung
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Protokoll der Rede von Michele Marsching

Michele Marsching (PIRATEN): Vielen Dank. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Zuschauer auf der Tribüne und zu Hause! Der FDP-Antrag rettet die Realschulen. Liebe FDP, Sie fordern die Landesregierung auf, der Verantwortung gegenüber Kindern und Lehrkräften in der Realschule nachzukommen. Ich persönlich halte das für eine Selbstverständlichkeit. Aber ich glaube, das gilt für alle Schulformen. Warum hier also explizit die Realschulen herausnehmen? Besteht bei anderen Schulformen kein Handlungsbedarf? Oder müssen Sie hier noch mal darstellen, dass Sie außer dem Gymnasium die anderen Schulformen nicht so im Blick haben? Das können Sie mir vielleicht erklären. Vielleicht ist das aber auch ein Wahlkampfauftakt bei der FDP: Rettet das dreigliedrige Schulsystem!

Es wurde gerade schon gesagt der Antrag postuliert das auch : massive Benachteiligung der Realschulen und die Absicht von Rot-Grün, möglichst viele Realschulen in die Auflösung zu treiben. Wir können das so nicht nachvollziehen. Wir sagen, gerade bei den Realschulen erreicht die Lehrerbedarfsdeckungsquote doch einen relativ guten Wert. Es gibt auch keine Kienbaum-Lücke bei den Realschulen. Ich bin gespannt, was Sie im Ausschuss noch vorbringen, wie Sie untermauern werden, warum die Realschulen stiefmütterlich behandelt würden.

Sachlich betrachtet ist es selbstverständlich so, dass Schülerinnen und Schüler an Realschulen ein Recht auf guten Unterricht haben und die dortigen Lehrer angemessene Rahmenbedingungen vorfinden müssen. Aber auch das gilt nun mal für alle Schulen. Was ich gut finde, ist die Forderung nach der flächendeckenden Versorgung aller Schulformen mit Sozialarbeitern. Hinter dieser Forderung stehen wir natürlich auch. Aber auch hier frage ich, warum die Realschulen einen besonderen Bedarf haben sollen. Auch bei den Maßnahmen zum Ausbau der Ganztagsangebote sind wir bei Ihnen. Aber auch da die Frage: Warum nur die Realschulen? Da kann man zum Beispiel auch über Gymnasien reden.

Herr Weiß und Frau Vogt haben es schon angesprochen: die Kooperation mit anderen Schulen, mit Berufskollegs, Gesamtschulen usw. Ich glaube, dass clevere Realschulen schon heute diese Kooperation dort machen, wo sie sie brauchen. Denn wer sollte sie daran hindern?

Liebe Frau Gebauer, die Benachteiligung der Realschule, die Sie in den Raum stellen, sehen wir nicht vor allen Dingen nicht im Vergleich mit den Sekundarschulen; der Vergleich ist einfach nicht standesgemäß. Die Realschulen bieten eine erweiterte allgemeine Bildung und befähigen dazu, den Bildungsweg in berufs- und in studienqualifizierenden Bildungsgängen fortzusetzen. An Sekundarschulen können Schülerinnen und Schüler einfach alle Abschlüsse machen. Sie gewährleisten auch gymnasiale Standards in allen Organisationsformen.

Dieser grundsätzliche Unterschied in den Organisationsformen erfordert auch eine unterschiedliche Ausstattung. Unterschiedliche Ausstattung ist hier nicht negativ, sondern durchaus gewollt und nicht per se einfach ein Skandal. Problematisch würde es, wenn die Ausstattung für die Erfüllung der Aufgaben nicht ausreichen würde. Da kann man tatsächlich sagen: Viele Schulen das ist unser Eindruck in Nordrhein-Westfalen werden auf Verschleiß gefahren, leider auch hier nicht nur die Realschulen. Ich bin gespannt auf die weitere Beratung im Ausschuss, ob uns dort darüber Aufschluss gegeben wird, warum wir jetzt explizit über die Realschule reden müssen und nicht auch über andere Schulformen. Ich freue mich auf die Beratung. Vielen Dank.

(Beifall von den PIRATEN)

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Veröffentlicht unter Monika Pieper, Reden, Schule und Weiterbildung (A15)

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