G8/G9: Frau Ministerin Löhrmann versteckt sich unter dem Runden Tisch

Einigkeit bestand beim Runden Tisch, dass die Einführung von G8 ein Fehler war. Es wäre aber jetzt ein noch größerer Fehler, in einem Hauruck-Verfahren wieder zu G9 zurückzukehren. Daher hat man sich gemeinsam auf Verbesserungen für die Schüler im G8 verständigt.

Das ist aber nur die halbe Wahrheit.

Es gab am Runden Tisch keinen Konsens pro G8! Erreicht wurde ein Kompromiss für unmittelbare Verbesserungen vor allem für die Sekundarstufe I an Gymnasien, der breite Unterstützung erfahren hat. Ein „herzliches Weiter so“ reicht aber nicht aus. Hier versucht die Landesregierung, sich aus der Verantwortung zu stehlen.

Es gab auch ein breites Votum, es nicht hierbei zu belassen. Vielmehr sollte mittelfristig eine Umstrukturierung des Bildungsgangs am Gymnasium angegangen werden. Eine Umstrukturierung, die den Schülerinnen und Schülern eine größere zeitliche Flexibilität bietet, so dass sie selbst entscheiden können, ob sie das Abitur nach acht oder neun Jahren ablegen. Ein Vorschlag dazu war eine modular aufgebaute Oberstufe, die von zwei bis zu vier Jahren umfassen kann. Die Empfehlungen müssen jetzt auch umfänglich umgesetzt werden.

Die meisten Eltern und Schüler sind gegen G8, und das zu Recht. In der Basis von Rot/Grün rumort es gewaltig.

Mit einem Schulterzucken setzt die Landesregierung sich über den Willen der Menschen im Land NRW hinweg. Frau Löhrmann versteckt sich unter dem Runden Tisch, um so die Diskussion zu beenden. Rot/Grün versucht durch Parteibeschlüsse noch eine nette Tischdecke auf den Tisch zu legen. Das ist ein durchsichtiges Manöver.

Wir fordern Frau Ministerin Löhrmann auf, jetzt zeitnah eine Strategie vorzulegen, wie das Gymnasium flexible individuelle Schullaufbahnen ermöglichen kann.

 

Monika Pieper MdL
Schulpolitische Sprecherin der Piratenfraktion im Landtag NRW

Nach jahrzehntelanger Unzufriedenheit mit der Politik, ergibt sich durch das Landtagsmandat eine reale Chance, aktiv, inhaltlich und strukturell an politischen Prozessen mitzuwirken. Dies empfinde ich als große Herausforderung und auch Verantwortung. Ich wünsche mir, dass es uns gemeinsam mit Unterstützung und Einbindung der Basis gelingt, unsere Ziele durch eine sachliche, konstruktive Politik umzusetzen.

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