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Management nach Gutsherrenart an NRW-Hochschulen.
Reden wir über Geld! Seit 2004 haben sich die Bezüge der Hochschulrektoren in NRW verdoppelt. Gleichzeitig stiegen die Bezüge der anderen Hochschulangehörigen um knapp 10 Prozent. Dieses Missverhältnis gelangte durch eine geleakte Gehaltsstatistik der Uni-Rektoren an die Öffentlichkeit. Der eigentliche Skandal ist dabei nach unserer Auffassung weniger die undichte Stelle als vielmehr die intransparente Festlegung der Bezüge von Hochschulrektoren. Darüber entscheiden die Vorsitzenden der Hochschulräte, die sich etwa zur Hälfte aus Führungskräften der Wirtschaft zusammensetzen. Im Gegensatz dazu legt das Ministerium die Grundbezüge aller Professoren fest.
Es ist unwürdig für unsere Demokratie, wenn die Hoheit über die Verwendung von Steuergeldern bei nicht demokratisch gewählten Gremien liegt. Die Art und Weise, wie Bezüge der Hochschulrektoren festgesetzt werden, ist eine Form von innovationsfeindlichem Management nach Gutsherrenart und dokumentiert aktuell das völlige Scheitern des neoliberalen Konzepts der unternehmerischen Hochschule.
Aber es geht auch um den Steuerzahler. Er hat grundsätzlich ein Anrecht, über staatliche Ausgaben transparent informiert zu werden. Jedes Schulleitergehalt ist bekannt, es gibt keinen Grund, warum dies nicht auch für Hochschulrektoren gelten soll. Als Opposition haben wir auch die Aufgabe, höchstmögliche Kontrolle bei der Ausgabe von Steuergeldern sicherzustellen. Bereits im November 2012 hatten wir eine Kleine Anfrage zur Höhe der Hochschulrektorengehälter gestellt. Hochschulleitungen mussten teilweise bis zu siebzehn Mal konsultiert werden, bevor die Daten herausgegeben wurden – eine Ungeheuerlichkeit vor dem Hintergrund, dass die Bezüge der Hochschulleitungen steuerfinanziert sind.
Das aktuell gültige, sogenannte Hochschulfreiheitsgesetz hat sich gerade selbst diskreditiert. Es wird höchste Zeit für ein neues Hochschulgesetz, das Transparenzkriterien genügt.
Management nach Gutsherrenart an NRW-Hochschulen.
Schlag auf Schlag: „Landtag Intern“ macht den Aufschlag, die Abgeordneten retournieren.
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