Monika Pieper über breites Bündnis gegen Analphabetismus in NRW

Donnerstag, 30. Januar 2014

 

Top 3. Breites Bündnis gegen Analphabetismus in Nordrhein-Westfalen

Antrag der Fraktion der SPD der Fraktion der CDU der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN der Fraktion der FDP und der Fraktion der PIRATEN

Drucksache 16/4817

Direkte Abstimmung

Unsere Rednerin: Monika Pieper

Abstimmungsempfehlung: Zustimmung

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Wer von Analphabetismus betroffen ist, dem bleibt gesellschaftliche Teilhabe verwehrt. Der Landtag setzt mit dem gemeinsamen Beschluss aller Fraktionen ein wichtiges Zeichen, dass die Bildungsangebote für die Betroffenen auszubauen sind. Von der Landesregierung erwarte ich nun, die notwendigen Mittel hierfür bereitzustellen. Momentan sind viele Kommunen und Weiterbildungsträger mit dieser wichtigen Aufgabe überlastet.


Protokoll der Rede von Monika Pieper

Vizepräsident Dr. Gerhard Papke: Vielen Dank, Frau Abgeordnete. Als nächster Rednerin erteile ich für die Piratenfraktion Frau Kollegin Pieper das Wort.

Monika Pieper (PIRATEN): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Auch ich freue mich ausdrücklich über den gemeinsamen Antrag. Zum einen freue ich mich darüber, dass der Punkt „Berichtspflicht der Landesregierung gegenüber dem Landtag“ aufgenommen wurde. Zum anderen freue ich mich besonders darüber, dass der Antrag zeigt: Hier ist sachliche und konstruktive Zusammenarbeit möglich.

Ich will jetzt auch nicht wiederholen, was die Kolleginnen bereits vorgetragen haben.

(Eva Voigt-Küppers [SPD]: Danke!)

Wir alle wissen: Papier ist geduldig. All das liest sich prima, aber jetzt muss auch die qualitative und quantitative Umsetzung gewährleistet werden. Da sehe ich das wurde gerade schon erwähnt immer noch mindestens zwei Knackpunkte.

Erstens: die Erreichbarkeit der betroffenen Erwachsenen. Hier sehe ich noch kein schlüssiges Konzept, wie man die Betroffenen tatsächlich erreicht und für die Maßnahmen gewinnt. Letztendlich wird es Aufgabe der Kindergärten, Schulen, Jugendämter und anderer Stellen werden, möglichst direkt auf die Betroffenen zuzugehen und durch persönlichen Kontakt zu

einer Maßnahme zu motivieren. Ich möchte mit Nachdruck auf die Notwendigkeit einer Öffentlichkeitsarbeit hinweisen, die auch die internetbasierten sozialen Netzwerke einbezieht. Das wurde in dem Maßnahmenkatalog der nationalen Strategie für Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener in Deutschland längst länderübergreifend vereinbart.

Da müssen wir auch die aktuelle Entwicklung genau im Auge behalten und zeitnah handeln, anstatt bloß zu reagieren. Im Moment ist sicherlich auch die Zuwanderung aus den osteuropäischen Ländern für das Thema „Grundbildung und Alphabetisierung“ eine Herausforderung. Für diese Menschen müssen jetzt Angebote geschaffen werden, die Integration fördern und beschleunigen. Dabei muss man sich sinnvollerweise der Unterstützung von Menschen mit Einwanderungsgeschichte bedienen, die erfahrungsgemäß eher Vertrauen bei den eigenen Landsleuten gewinnen können.

Der zweite Knackpunkt das wurde auch gerade schon angesprochen ist wie immer die finanzielle Ausstattung der Träger und Projekte. Der Förderbereich Grundbildung und Alphabetisierung durch ESF-Mittel muss tatsächlich ausgebaut werden. Das muss dann aber auch im Landeshaushalt als Priorität deutlich abgebildet werden. Darauf werden wir sehr genau schauen.

Jetzt müssen die Taten folgen. Ich freue mich und das stimmt mich optimistisch , dass der Volkshochschulverband im nächsten Monat das Netzwerk Alphabetisierung offiziell gründet und so als Koordinierungsstelle alle Akteure an einen Tisch holt. Wir werden gemeinsam alle Anstrengungen unternehmen müssen, um nachweisbare Erfolge zu erzielen. Das wird keine kurzfristige Erfolgsstory, das wird ein langer und mühsamer Weg, bei dem uns Aktionismus nicht weiterhilft, sondern nur sehr, sehr viel Geduld und Durchhaltevermögen. Dabei sollten wir alle Akteure vor Ort ermutigen und unterstützen und als Ansprechpartner jederzeit zur Verfügung stehen.

Ich will das gerne für meine Fraktion übernehmen und wünsche uns für die gemeinsame Arbeit und Zusammenarbeit Erfolg Erfolg für die Betroffenen, Erfolg für eine verbesserte Teilhabe an unserer Gesellschaft. Herzlichen Dank.

(Beifall von den PIRATEN, der SPD und den GRÜNEN)

Vizepräsident Dr. Gerhard Papke: Vielen Dank, Frau Kollegin. Für die Landesregierung spricht Frau Ministerin Löhrmann.

Veröffentlicht unter Monika Pieper, Reden, Schule und Weiterbildung (A15)

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